Stadionstreit eskaliert! Ziehen die Eispiraten nach Chemnitz um?

Crimmitschau - Die Eispiraten haben den sportlichen Klassenerhalt in der DEL2 durch eine nervenaufreibende Serie gegen die Eisbären Regensburg geschafft. Und trotzdem ist der Ligaverbleib ungewiss, denn der Stadionstreit ist nach wie vor nicht gelöst und hat sogar eine neue Eskalationsstufe erreicht.

Die aktuelle Spielstätte der Eispiraten: Das Kunsteisstadion am Sahnpark in Crimmitschau.
Die aktuelle Spielstätte der Eispiraten: Das Kunsteisstadion am Sahnpark in Crimmitschau.  © Ralph Kunz

In einer Mitteilung an ihre Sponsoren, die TAG24 vorliegt, haben die Eispiraten am Freitagabend über die vertrackte Situation beim Abschluss eines neuen Nutzungsvertrags für die Spielstätte im Kunsteisstadion am Sahnpark informiert.

Demnach soll am 15. April im nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung mit Stadtverwaltung, Stadt und Eispiraten über eine finale Lösung gesprochen werden.

"Einig ist man sich, dass die Eispiraten die Finanzierung und Umsetzung der Flex-Bande und der LED-Beleuchtung übernehmen. Einig ist man sich auch über eine fünfjährige Reduzierung der Mietzahlung seitens der Eispiraten an die Stadt. Nicht einig ist man sich zum Thema zur Erbringung von Sicherheiten, welche von der Stadt an die Eispiraten gefordert werden", heißt es im Sponsorenrundschreiben.

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Aus Sicht der Eispiraten könne es keine Extra-Sicherheiten geben, da man komplett mit der Umsetzung der Bande und der LED-Beleuchtung in Vorleistung ginge.

Ziehen die Eispiraten nach Chemnitz um?
Ziehen die Eispiraten nach Chemnitz um?  © Uwe Meinhold

Umzug nach Chemnitz?

Geschäftsführer Jörg Buschmann (42) informierte die Eispiraten-Sponsoren am Freitagabend über den ungeklärten Stadionstreit.
Geschäftsführer Jörg Buschmann (42) informierte die Eispiraten-Sponsoren am Freitagabend über den ungeklärten Stadionstreit.  © Andreas Kretschel

"Durch die zwar rechtswirksame, jedoch rechtswidrige Kündigung des Nutzungsvertrages durch Oberbürgermeister André Raphael sind den Eispiraten erhebliche Schäden entstanden. In einer Hochrechnung haben wir Schäden in einem siebenstelligen Bereich ermittelt", berichten die Eispiraten-Verantwortlichen um Geschäftsführer Jörg Buschmann (42).

Der Profiklub hätte bisher noch keinen Schadensersatzanspruch geltend gemacht, sei aber generell nicht bereit, einen kompletten Verzicht zu erklären. "Dies wird aber zwingend von Seiten der Stadtverwaltung gefordert. Wir hoffen diesbezüglich auf das Verständnis der Stadträte, dass die Eispiraten nicht in der Lage sind, den bisher entstandenen Schaden von bisher mindestens 200.000 Euro zu tragen", so der DEL2-Klub.

Sollte es am 15. April zu keiner Einigung im Stadtrat kommen, sieht man sich mit zwei möglichen Konsequenzen konfrontiert. Die eine Variante wäre die Abwicklung der Eispiraten mit Einstellung des Spielbetriebs und Verfolgung der kompletten Schadensersatzansprüche gegen die Stadt. Die zweite würde den Umzug an einen anderen nahegelegenen Standort vorsehen. Hier ist Chemnitz eine Option, die diskutiert wird. Auch hier wolle man die kompletten Schadensersatzansprüche gegen die Stadt Crimmitschau verfolgen.

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"Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass keines dieser beiden Szenarien von uns gewünscht ist. Wir müssen diese Szenarien aber ins Auge fassen, da uns die bisherigen Verhandlungen mit der Stadt gezeigt haben, dass es seitens der Stadtverwaltung kein großes Interesse am Erhalt des Profi-Eishockeysports in Crimmitschau gibt. Ganz offensichtlich ist es der Stadtverwaltung egal, ihren einzigen wesentlich zahlenden Mieter im Eisstadion zu verlieren", kritisieren die Eispiraten.

Titelfoto: Bildmontage: Ralph Kunz, Uwe Meinhold

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