Eispiraten: Tag der Entscheidung naht! Stadträte fordern unterschriftsreifen Vertrag

Crimmitschau - Die Eishockeyfans in Crimmitschau, Westsachsen, Ostthüringen und überall dort, wo sie es mit den Eispiraten halten, schauen am Dienstagabend auf das, was sich im Crimmitschauer Stadtrat abspielt. Gibt's eine Einigung im Stadionstreit oder geht die Hängepartie weiter? Fakt ist, nicht alle scheinen sich zum Standort zu bekennen.

Die Forderung der Eispiraten-Fans ist klar: Sie wollen auch in der kommenden Saison Eishockey in der DEL2 im Sahnpark sehen.  © IMAGO/Mario Jahn

CDU-Stadtrat Stephan Theuring hatte vor rund einer Woche auf Facebook einen Satz fallen lassen, der aufhorchen lässt.

Unter einem Post seines Parteikollegen, dem Landtagsabgeordneten Jan Löffler (43), zum Doppelhaushalt für den Freistaat Sachsen und Sparzwängen, hatte Theuring geschrieben: "Und deswegen fangen wir bei den Eispiraten Crimmitschau (die uns auf 1,2 Mio. verklagen wollen) und von uns flexible Banden und LED-Licht bezahlt haben wollen, gleich mal an zu sparen."

Auch wenn Landes- und Stadthaushalt zwei getrennte Paar Schuhe sind, stellt sich die Frage: Spart die Stadt Crimmitschau an der falschen Stelle?

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AfD-Stadtrat Heiko Gumprecht sieht die Eispiraten als Werbeträger Nummer eins für die große Kreisstadt. Die wird immerhin in Presse, Funk und Fernsehen in einem Atemzug mit den Eispiraten genannt und lockt pro Saison bis zu 100.000 Zuschauer an - so viel wie zum Beispiel Fußball-Regionalligist Chemnitzer FC.

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Wird am Dienstag ein neuer, unterschriftsreifer Vertrag vorgelegt?

AfD-Stadtrat Heiko Gumprecht will die Eispiraten in Crimmitschau halten.  © Andreas Kretschel

Das treibt neben Gumprecht weitere Stadträte um. In einem offenen Brief fordert Andreas Osse ("Für Crimmitschau"), am Dienstag einen neuen unterschriftsreifen Nutzungsvertrag vorzulegen. Die Eispiraten würden hierbei bei Einbau von Bande und Licht in Vorleistung gehen.

"Der Vertrag würde im Gegenzug eine fünfjährige abgeschwächte Miete vorsehen und veränderte Modalitäten zur Kündigungsfrist. Im Gegenzug ist denkbar, dass die Eispiraten mit Vertragsunterschrift von Schadenersatzforderungen gegen Oberbürgermeister André Raphael absehen. Ich könnte mir vorstellen, dass dies eine Lösung ist, bei der beide Seiten ihr Gesicht wahren", findet Gumprecht.

"Persönliche Befindlichkeiten, die sich in den letzten, aufreibenden Wochen ergeben haben müssen zurückgestellt werden und einzig und allein der Sport in den Vordergrund gestellt werden", so Gumprecht weiter.

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Der ursprünglichen Kündigung hätte der Stadtrat erst zustimmen müssen, so Gumprecht: "Nur bei einer Notlage darf der OB allein entscheiden. Überhaupt haben wir Stadträte damals erst von der Presse erfahren, dass der Vertrag gekündigt wurde."

Gibt es keine Einigung, steht wie bereits berichtet ein Umzug im Raum. Osse berichtet in seinem offenen Brief: "Nach Gesprächen mit Gesellschaftern und Geschäftsführung der EPC (Eispiraten Crimmitschau/d. Red.) musste ich feststellen, dass diese mittlerweile eine Lösung gefunden haben, die den Spielbetrieb außerhalb von Crimmitschau ermöglicht."

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