Wer schlägt den Schiri? Deutscher Nationalspieler gesperrt, Gegner lacht sich schlapp!
Ambrì (Schweiz) - Zur kommenden Saison wechselt Tobias Fohrler (26) zu denn Adlern aus Mannheim, derzeit ist der deutsche Eishockey-Nationalspieler aber noch in der Schweiz aktiv. Dort droht ihm nun eine deftige Strafe, weil er einen Schiedsrichter geschlagen hat. Oder täuschen die Bilder etwa?
Beim 3:2-Heimsieg am Mittwochabend gegen Schlusslicht HC Ajoie geriet der Verteidiger des HC Ambrì Piotta im Mittelabschnitt mit Kontrahent Éric Gélinas (32) aneinander.
Linesman Sandro Gurtner (32) warf sich mutig ins Gerangel und versuchte, die beiden Streithähne zu trennen. Kurz darauf kassierte der Referee allerdings einen heftigen Gesichtstreffer, wie aus TV-Bildern der Partie hervorgeht.
Scheinbar waren Fohrler die Sicherungen durchgebrannt, als er dem Linienrichter seinen Handschuh mit voller Wucht an den Kopf knallte. Übrigens ganz zur Freude seines Gegners Gélinas, der den Schlag mit einem hämischen Lachen quittierte und sich nur allzu bewusst war, was die Aktion für seinen Zankpartner bedeuten würde.
Der 26-Jährige wurde umgehend vom Unparteiischen-Gespann unter die Dusche geschickt und inzwischen auch bereits vorsorglich für die kommenden beiden Spiele des HCAP gesperrt. Zudem hat der Schweizer Verband ein Verfahren gegen ihn eröffnet, weitere Sanktionen könnten folgen.
In der Vergangenheit zogen vergleichbare Verstöße gegen die offiziellen IIHF-Regeln 30 und 40, die Schiris schützen sollen, Sperren für fünf Partien sowie Geldstrafen nach sich.
Video des Schiri-Schlags von Tobias Fohrler auf X
Tobias Fohrler weist Alleinschuld zurück, Éric Gélinas widerspricht
Gegenüber der Schweizer Tageszeitung Blick behauptete der DEB-Akteur im Nachgang aber, dass er den Referee selbst gar nicht getroffen habe.
"Gélinas hatte mich am Kragen gepackt und hielt mich am Trikot fest. Die Linesmen kamen dazu und ich ließ ihn los, er mich aber nicht", schilderte der künftige Mannheimer den Ablauf. "Ich schlage von unten gegen Gélinas Arm."
Zwar sei sich Fohrler darüber im Klaren, dass seine Bewegung letztendlich ursächlich für den schmerzhaften Hieb gewesen sei, demzufolge habe allerdings der gegnerische Handschuh Linesman Gurtner erwischt.
Sein Klub stütze diese Aussage, die er auch unmittelbar nach Spielende abgegeben habe. Es sehe lediglich "aus dieser Kamera-Perspektive" so aus, als "würde ich den Linesman ins Gesicht schlagen", erklärte der deutsche Eishockey-Star.
Der 32-jährige Kanadier widersprach hingegen: "Wenn man sich die Bilder genau ansieht, ist es ein blauer Handschuh und kein schwarzer, der ihn berührt", so Gélinas. Zur endgültigen Auflösung muss der Verband wohl weitere Perspektiven auskramen.
Auf seine Reaktion war der Provokateur außerdem nicht gerade stolz: "Ich realisierte einfach die Auswirkungen dessen, was gerade passiert war, und das löste bei mir eine emotionale Reaktion aus", kommentierte er seinen viral gegangen Lacher.
Titelfoto: Christian Kolbert/dpa, Screenshot/X/svenssonair