Wie viel Kraft haben die Eislöwen noch für Spiel vier?
Dresden - Sucht man eine Überschrift für die Halbfinalserie zwischen den Dresdner Eislöwen und den Kassel Huskies, kommen nicht viele Worte infrage. "Kraftakt" oder "Willensleistung" wären zwei mögliche.

Beides traf auch mal wieder in Spiel drei der "Best of Seven"-Serie am Freitagabend zu.
Doppelte Overtime, 80 Minuten und 43 Sekunden Nettospielzeit, knapp drei Stunden und 20 Minuten gesamt seit dem Scheibenwurf zu Beginn ...
Der 2:1-Sieg und damit die erneute Führung für die Eislöwen war eine Willensleistung, denn gerade in der ersten Verlängerung wirkten Dresdens Puckjäger ein wenig platt.
"Wir sahen frischer aus, haben deswegen auch verdient gewonnen", entgegnete aber David Suvanto (30).
Allerdings hat die Serie mit Travis Turnbull (38) und Oliver Granz (27) auch bereits zwei wichtige Opfer gekostet. Es bleibt zu hoffen, dass beide am heutigen Sonntag (17 Uhr) in der Dresdner Eishalle wieder spielen können.
Immerhin: David Rundqvist (32) rückte anstelle von Kapitän Turnbull wieder in den Spieltagskader und hatte auch in der 3. Minute der ersten Overtime die Chance auf den früheren Feierabend.
Die Dresdner Eislöwen müssen weniger Strafzeiten kassieren

Aber: Bei der Qualität und Ausgeglichenheit beider Teams könnte die Serie bis in Spiel sieben gehen.
Es gilt also auch, ein wenig Kraft zu sparen. Ein möglicher Ansatzpunkt: Weniger Strafzeiten!
Unterzahl ist zwar bei bisher nur einem Gegentor in zehn Spielen (34-mal in Unterzahl) die Eislöwen-Qualität schlechthin, doch sie kostet enorm viel Körner.
Fünfmal musste man sich den Huskies im Vier-gegen-Fünf am Freitagabend erwehren. "Kontrollierte Emotionen sind wichtig. Wenn man so
viele Strafen nimmt, dann schießt man sich selber in den Fuß. Wir müssen konzentriert,
aber heiß sein", forderte Co-Trainer Petteri Kilpivaara (39) bereits am Freitag.
Das sollte unbedingt die Herangehensweise für Spiel vier heute sein. Und wer weiß, vielleicht braucht es dann auch nicht die volle Distanz über Spiel sieben ...
Titelfoto: Jan-Malte Diekmann