Vergangenheit abgehakt: Eislöwe Rundqvist hat jetzt "mehr Spaß in der Kabine"
Dresden - Aller guten Dinge sind drei. Wenn dieses Sprichwort wirklich stimmt, dann wird dies die Saison von David Rundqvist (30).
Für den Schweden spricht, dass sein größter Kritiker nicht mehr bei den Eislöwen ist: Ex-Coach Andreas Brockmann (56). Unter ihm konnte sich der 30-Jährige kaum entfalten und in den Fokus spielen.
Seine Einsatzzeiten waren gering, dazu spielte "Rundi" in Reihe drei oder vier. Und trotzdem kam er in nur 39 Hauptrunden-Partien auf 32 Punkte - davon 11 Tore. Immerhin eins mehr als Tomas Andres bei 49 Einsätzen.
"Ich rede nicht über die Vergangenheit", meinte der Mann mit der 63, auch wenn er sich vor dem Satz ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Er blickt nach vorn: "Wir haben jetzt diesen Coach und ich mag ihn. Corey Neilson (47) will die Spieler auf dem Eis besser machen und wir haben mehr Spaß in der Kabine."
Die Fähigkeiten des Linksschützen sind bekannt: saustarkes Defensivverhalten (in 96 Partie plus 28!), kaum Strafzeiten und ein Händchen für den perfekten Pass. "In den ersten beiden Spielzeiten war es schwer für mich zu produzieren, weil ich nicht so viel Eiszeit hatte", so Rundqvist.
In der Vorbereitung spielte der Center jetzt mit Johan Porsberger (30). "In der ersten und zweiten Reihe ist es leichter zu produzieren." Wobei sie dies in den Testspielen schuldig blieben.
David Rundqvist: "Bin im Spiel sehr fokussiert"
Die Fans dürfen gespannt sein, allerdings scheint auch eins klar: Rundqvist wird mehr durch Vorlagen als Tore in der Statistik landen. Liegt dies daran, dass er als top Golfer (Handicap 2) auch exakt die Bälle schlagen kann? "Ich weiß nicht", lacht der Schwede. "Ich war immer ein Spieler, der lieber den Pass gespielt als ein dreckiges Tor geschossen hat."
Bei einem Durchschnittsalter der Eislöwen von 23 Jahren zählt Rundqvist mit 30 zu den Routiniers - ein Grund mehr, Verantwortung zu übernehmen? "Ich habe viel Erfahrung, war in verschiedenen Ligen", so Rundqvist. "Das Team spielt seit drei Jahren zusammen, da ist es nicht wichtig, ob ich ein C oder A auf dem Trikot habe. Das ist auch gar nicht so wichtig."
Wäre er ein Spielertyp, der ein Team führen kann? Er wirkt immer sehr ruhig, kontrolliert wie seine Pässe. "Neben dem Eis rede ich viel, aber auf dem Eis vergesse ich es ab und an mal", gesteht er.
"Ich bin im Spiel sehr fokussiert." Wenn er sich hinreißen lässt, emotional zu werden, "verliere ich den Fokus und dies ist nicht gut". Und das will er nicht. Immerhin hat er sich als Ziel für diese Saison gesteckt: "Dass wir diesmal länger in den Play-offs dabei sind."
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, Lutz Hentschel