Umgezogen mit "60 bis 70 Kisten": Eislöwen-Sportdirektor Roos ist jetzt Dresdner!
Dresden - Die vergangenen Wochenenden waren für Matthias Roos (43) stressig. Der Sportdirektor der Dresdner Eislöwen musste mit seiner Lebensgefährtin Kisten packen. Pünktlich vorm Start seiner dritten Eislöwen-Saison zog er nach Elbflorenz.
"Es ist so gut wie alles da. Wir haben die Wohnungsübergabe in Krefeld aber erst Ende des Monats. Müssen deshalb noch mal hin", berichtet der 43-Jährige. "Bis auf eine Platte ist auch nichts kaputtgegangen."
Dabei war viel einzupacken und auseinanderzubauen - selbst die Küche kam mit. "Der Lkw war gut voll. 60 bis 70 Kisten werden es gewesen sein", so Roos.
Die wirtschaftlich schwierige Lage durch Corona und der Krieg in der Ukraine haben diesen Schritt bisher hinausgezögert. Immerhin war der Krefelder noch Geschäftsführer eines Unternehmens.
Jetzt beschlossen Löwen-Boss Maik Walsdorf und er: "Der richtige Zeitpunkt ist gekommen. Ich freue mich auf Dresden, wir haben einiges vor."
Matthias Roos: Durch den Umzug näher an den Eislöwen-Spielern
Jetzt also Sportdirektor in Vollzeit. Wie lange? "So lange, wie wir das beide wollen. Meine Kisten habe ich nicht nur für ein Jahr gepackt", so Roos.
Stellt sich die Frage: Wie verändert dieser Schritt seine Arbeit? "Vorher habe ich viele Telefongespräche mit den Spielern geführt. Jetzt kann ich diese persönlich machen, sehe ihre Gestik und Mimik."
War es bei Ex-Coach Andreas Brockmann "nicht so gewünscht", dass sich Roos ins Training, in die Taktik einmischt, ist "Corey Neilson offen".
Da der Sportdirektor täglich in Dresden ist, "kann ich einen ganz anderen Einfluss nehmen. Ich werde mich morgens mit den Trainern unterhalten, was geplant ist." So will er Dinge, die ihm bei den DEL2-Partien am Wochenende aufgefallen sind, direkt ansprechen und Übungen vorschlagen. "Letztlich treffen aber die Trainer die Entscheidungen."
Vorm Trainingsauftakt am 16. August ist Roos überzeugt, eine gute Mannschaft beisammen zu haben: "Sie ist zwar nicht so gebaut, dass wir einen Spieler haben, der über 30 Tore schießt - oder fünf, die mehr als 20 erzielen. Auf die Defensive kommt es an. Mir reicht es, wenn wir 2:1 gewinnen, auf 8:7 habe ich keine Lust."
Titelfoto: Bildmontage: Enrico Lucke, Dresdner Eislöwen