Trauer auf und neben dem Eis: Eislöwen gehen gegen Schlusslicht baden!
Dresden - "Für Wolfgang!", hätte das Motto am Freitagabend in der Dresdner Eishalle wohl lauten können. Denn völlig überraschend ist ESC-Legende Wolfgang Kühne (†77) verstorben. Die aktuellen Puckjäger der Eislöwen gedachten ihm vor dem Spiel, kassierten dann aber gegen das Schlusslicht EC Bad Nauheim eine unerwartete Niederlage - 2:5 (1:1, 0:2, 1:2).
Kühne stand trotz seiner 77 Jahre in der vergangenen Saison noch als Verteidiger der Altlöwen auf dem Eis. Seine Nachfolger legten los wie die Feuerwehr. Oliver Granz (4.) mit dem Schuss von der blauen Linie, Johan Porsberger lenkte zum 1:0 ab.
Danach aber tote Hose, zumindest in Sachen Angriffssituationen für die Hausherren. Das Schlusslicht aus Bad Nauheim dagegen dominierend und immer wieder mit gefährlichen Aktionen.
ESC-Goalie Jannik Schwendener oft im Mittelpunkt und mit Glück. Nur eine Zehntelsekunde vor der Pause nicht - Christopher Fischer (20.) mit dem 1:1 aus der Distanz.
Das Eislöwen-Spiel insgesamt geprägt von vielen einfachen Fehlern, Unkonzentriertheiten und nun auch noch Schlaf in der Defensive.
Lange so nicht gesehen, aber die Gäste nutzten das eiskalt: Brent Aubin (32.) und Zach Kaiser (33.) mit dem Doppelschlag. Auf der Gegenseite scheiterte Mitch Wahl (23./35.) am Pfosten und Goalie Gerald Kuhn.
Der anfangs des Schlussabschnitts unter Dauerbeschuss, letztlich aber alles brotlos.
Außerdem brannten Granz (55.) die Sicherungen durch. Während er dreimal zwei Strafminuten am Stück absaß, trafen Travis Turnbull (2:3, 56.) und Julian Lautenschlager (2:4, 57.), in doppelter Überzahl (nach zwei Minuten Andrew Yogan) noch Kevin Orendorz (58.) zum 2:5.
"Wir hatten keine Energie in der Mannschaft. Beim Stand von 1:1 kann das Spiel in beide Richtungen gehen, da müssen wir viel mehr Gas geben", ärgerte sich Eislöwen-Coach Niklas Sundblad.
"Nach den zwei Gegentoren zum 1:3 haben wir unsere Disziplin verloren, auch noch Wechselfehler gemacht und einfach zu viel auf der Strafbank gesessen."
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Heide, Matthias Rietschel