Hiebe, Strafzeiten und Nehmerqualitäten: Eislöwen legen im Halbfinale vor
Kassel - Der pure Play-off-Fight! Die Dresdner Eislöwen und die Kassel Huskies fassten sich in Spiel eins der Halbfinalserie nicht gerade mit Samthandschuhen an. Das schepperte ordentlich, aber der ESC bewies bessere Nehmerqualitäten und teilte einmal mehr aus - 1:0 (0:0, 1:0, 0:0).

Sportchef Matthias Roos hatte es vorher schon angekündigt: Die Hausherren werden versuchen, das erste Drittel den Ton anzugeben.
Genau das ist geschehen, weil die Eislöwen sie aber auch ein wenig eingeladen haben. Drei Strafzeiten in den ersten 20 Minuten waren zu viel, wobei es die dritte hätte nicht geben dürfen.
Für die Härte, die da beide Teams gingen, hatten die Schiedsrichter nicht das richtige Fingerspitzengefühl.
Simon Karlsson (15.) wurde beispielsweise trotz vorherigem Abseitspfiff gegen Kassel noch vom Eis gestellt. Auch sonst übersahen die Unparteiischen viele Nickligkeiten abseits der Scheibe.
Eislöwen-Sieg zum Auftakt der Halbfinal-Serie

Aber, auf das Unterzahlspiel der Eislöwen war weiter Verlass - die 100 Prozent aus der Viertelfinalserie hielten, wie auch Danny aus den Birken bei Kassels Torschussserie ab der 10. Minute seinen Kasten sauber - 4:11 Schüsse nach dem ersten Abschnitt.
Dresdens Drew LeBlanc (5.) scheiterte am Pfosten. Andrew Yogan hatte im zweiten Abschnitt deutlich mehr Glück. Seinen Pass fälschte Marco Müller ins eigene Tor ab - 1:0 für den ESC, natürlich in einer Überzahlsituation.
Denn vor 5423 Fans in der Nordhessen Arena war richtig viel Feuer drin, immer wieder mussten sich einzelne Akteure auf der Strafbank abkühlen. Johan Porsberger (34.) und Tomas Sykora (35.) ließen ganz große Bretter zum zweiten Treffer liegen.
"Es ist schnell, es ist physisch, aber genau das habe ich hier erwartet. Wir müssen weiter positive Energie ins Spiel bringen", forderte Dane Fox nach dem zweiten Drittel bei SportdeutschlandTV.
Aber für den Schlussabschnitt wurde wohl der Begriff Rudelbildung erfunden. Immer wieder Unterbrechungen - gut für die Eislöwen, die auch im Vier-gegen-Sechs ab 1:21 Minuten vor Schluss nichts anbrennen ließen.
Titelfoto: Jan-Malte Diekmann