Final-Showdown: Wird Ravensburgs Top-Reihe für die Eislöwen zum Problem?
Dresden - Mittwochmittag brach der Mannschaftsbus mit den Dresdner Eislöwen Richtung Ravensburg auf. Am Donnerstag startet um 20 Uhr in der CHG Arena die Finalserie um die DEL2-Meisterschaft. Wer vier Siege einfahren kann, bekommt den begehrten Pokal. Aber gibt es einen klaren Favoriten?

Dresdens Sportdirektor Matthias Roos (45) schiebt die heutigen Gastgeber in die Favoritenrolle: "Ravensburg ist der gefährlichere Gegner. Kassel war ausrechenbar. Im Angriff nicht so kreativ. Die erste Reihe der Ravensburger wird uns vor ganz andere Aufgaben stellen. Die gilt es zu lösen."
Gemeint sind die Stürmer Robbie Czarnik (9 Tore/8 Vorlagen in den Play-offs), Erik Jinesjö Karlsson (8/9) sowie Mathew Santos (7/10). Dazu kommen noch die Verteidiger Denis Pfaffengut und Simon Sezemsky die gerade in Überzahl für Druck von oben sorgen.
Viele Fans glauben zudem, dass die Ravensburger in der besseren Position sind, weil sie nichts zu verlieren haben. Aufsteigen dürfen die Towerstars nicht, ihre Arena ist nicht DEL-fähig. Zudem gewann der Club 2019 und 2023 die Meisterschaft.
Aber reichen diese Fakten, um dem Team vom Bodensee die Favoritenrolle zuzuschieben? Nein! Wie Titel gewonnen werden, das wissen auch viele der Eislöwen-Spieler.
Dass ihr Verein seit dem Oberliga-Aufstieg 2008 in keinem Endspiel stand, spielt für Travis Turnbull (38) & Co. keine Rolle. Sie haben eine Mission: Finale gewinnen und aufsteigen! Die individuelle Klasse der Dresdner ist stärker als die der Ravensburger.
Drew LeBlanc steht für Siegermentalität der Dresdner Eislöwen

Allein Goalie Danny aus den Birken (40) hat eine Fangquote (95,04 Prozent), von der kann sein Towerstars-Kollege Ilya Sharipov (89,82) nur träumen. Dazu ist die Eislöwen-Defensive ein Bollwerk, gerade in Unterzahl. Vorn sind Turnbull, Andrew Yogan (33) und Dane Fox (31) produktiv. Einer der wichtigsten Spieler in den Play-offs ist aber Drew LeBlanc (35).
Der 35-Jährige ackert in seiner neuen Reihe wie ein Tier - fünf Tore und fünf Vorlagen in den Play-offs. Der Ami ist so heiß auf den Titel und seine Rückkehr in die DEL, dass er nach jeder Trainingseinheit immer noch eine Extraschicht macht.
LeBlanc legt sich mit Pucks verschiedene Parcours, spielte die Scheibe schnell durch und zielt aufs Tor.
Diese Mentalität, alles bis zum Letzten zu geben, hat der aktuelle Eislöwen-Kader. Jeder wirft sich für den anderen ins Zeug. Im Training haben selbst die Spieler gute Laune und ackern, die derzeit im Spiel keinen Platz im Team finden.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Maximilian Rist, Lutz Hentschel