Er spielte unter anderem in Dresden: Ex-Eishockey-Profi muss wegen Trickbetrug in den Knast

Neustrelitz - Weil er eine 84-jährige Seniorin um ihre Ersparnisse brachte, muss Ex-Eislöwen-Stürmer Marvin Tepper (38) für zweieinhalb Jahre hinter Gitter. Es ist nicht die erste Straftat, die der frühere Eishockey-Profi begangen hat.

Marvin Tepper (38) lief 2013 für die Dresdner Eislöwen auf. (Archivbild)
Marvin Tepper (38) lief 2013 für die Dresdner Eislöwen auf. (Archivbild)  © Lutz Hentschel

Wie der Nordkurier berichtete, musste sich Tepper wegen gewerbsmäßigem Betrugs und Computerbetrugs im schweren Fall vor Gericht verantworten, das Amtsgericht in Waren an der Müritz verurteilte den gebürtigen Berliner zu 29 Monaten Haft.

Demnach sei der 38-Jährige im April 2024 von noch unbekannten Komplizen als Bote angeheuert worden. Er sollte sich als Polizist ausgeben und bei einer Seniorin in Neustrelitz Schmuck und Bargeld abholen, nachdem besagte Komplizen die damals 84-Jährige am Telefon mit falschen Einbruchsmeldungen in der Umgebung in Angst und Schrecken versetzt hatten.

Von der Rentnerin holte Tepper Bargeld und Schmuck im Wert von 20.000 Euro ab, bevor er mit Karte und PIN der Frau weitere 1000 Euro vom Bankautomaten abhob. Weil aber einige Senioren nach den Anrufen die Polizei alarmiert hatten, konnte der frühere Profisportler noch am selben Tag gefasst werden.

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Es war bei Weitem nicht die erste Straftat, die Tepper begangen hatte: Sein Vorstrafenregister umfasst laut Nordkurier zwölf Einträge unter anderem wegen Diebstählen, Beleidigung, Körperverletzung und Angriffen gegen Polizisten.

2021 war er bereits zu 20 Monaten Haft verurteilt worden, ein Teil der Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt - weshalb er zum Tatzeitpunkt im April 2024 noch auf Bewährung war.

Marvin Tepper flog bei den Dresdner Eislöwen raus

Schon wenige Monate nach seiner Ankunft wurde der Vertrag von Tepper in Dresden wieder aufgelöst.
Schon wenige Monate nach seiner Ankunft wurde der Vertrag von Tepper in Dresden wieder aufgelöst.  © Lutz Hentschel

Marvin Tepper hatte seine Eishockeykarriere bei den Eisbären Berlin begonnen und bereits als Jugendlicher in der DEL debütiert.

Sein Weg führte ihn zu zahlreichen verschiedenen DEL-, DEL2- und Oberligaklubs, darunter auch die Dresdner Eislöwen.

Dort war sein Engagement aber nur von kurzer Dauer: Wenige Monate nach der Verpflichtung im Sommer 2013 lösten die Dresdner den Vertrag des damals 27-Jährigen im November bereits wieder auf.

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Die Entscheidung begründete der damalige Eislöwen-Coach Thomas Popiesch (59) damit, dass sich Tepper nicht zu 100 Prozent in den Dienst der Mannschaft gestellt und damit gegen die Grundvoraussetzungen des Teams verstoßen habe.

Tepper schloss sich daraufhin den Füchsen Duisburg an und beendete 2018 in Berlin seine Karriere - den Schritt ins Leben danach vermasselte der 38-Jährige aber gründlich.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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