Eislöwen lassen Chancen liegen und verlieren Derby: "Mir fehlen die Worte"
Dresden - "Mir fehlen die Worte. Wir waren ganz klar die bessere Mannschaft", meinte Eislöwen-Stürmer Dani Bindels nach der bitteren 2:3-Derbyniederlage (0:1, 0:1, 2:1) im heimischen Löwenkäfig gegen die Eispiraten aus Crimmitschau.
Er kritisierte sich dabei selbst: "Das sind Dinger, die müssen reingemacht werden." Gemeint war die Situation in der 35. Minute.
Vor ausverkauftem Haus (4412 Zuschauern) lagen die Gastgeber durch die Treffer von Dominik Walsh (16.) und Max Balinson (35.) hinten. Bindels war frei vor ETC-Schlussmann Oleg Shilin. Als dieser in der linken Ecke war und seine rechte völlig frei, zog der Dresdner ab. Statt im Kasten landete die Scheibe aber aus zwei Metern überm Gehäuse.
"Deshalb verlieren wir", haderte der 25-Jährige. "5:0 hätte es für uns stehen müssen."
Die Fans taten alles, um die Eislöwen-Krise zu bekämpfen. Vorm Duell gab's eine Choreo. Ein bissiger Löwe war zu sehen und darunter zu lesen: "Gemeinsam zurück zu alter Stärke."
Angetrieben von "Immer vorwärts Dresdner Jungs, schießt ein Tor für uns"-Gesängen rannten die Löwen auf ein Tor. Justin Florek zimmerte die Scheibe zweimal ans Außennetz. Johan Porsberger, Bindels & Co. bissen sich an ETC-Goalie Oleg Shilin die Zähne aus.
Tor von Eislöwen-Neuzugang Justin Florek zählt nicht
Zur ersten Pause meinte Florek: "Wir hatten einen top Start, liegen trotzdem hinten. Ich denke, wir müssen physischer spielen und mehr die Chancen nutzen."
Doch erst in der 43. Minute jubelte er. Der Dresdner Neuzugang hatte die Scheibe im ETC-Kasten untergebracht - per hohem Stock? Die Schiris sagten nach Sichtung des Videos: "Ja!" Die Nordkurve reagierte stinksauer.
Hatte Florek die Scheibe zwar von sehr weit oben mit hohem Stock runtergeholt und an den Pfosten geballert, aber sie sprang zurück.
Der "flache" Nachschuss war drin. Zumindest machten es Travis Turnbull (58.) und Johan Porsberger (60.) nach dem 0:3 von ETC-Ass Hayden Verbeek (52.) spannend.
Eislöwen-Coach Niklas Sundblad wollte deshalb seinen Jungs nach dem Derby keinen Vorwurf machen: "Sie haben alles gegeben, viel Druck gemacht. Der Gästetorhüter war der beste Spieler auf der Eisfläche."
Titelfoto: Lutz Hentschel