Dresdner Eislöwen: "Bad guy" Corey Neilson als Coach im Anflug?
Dresden - Wer wird der neue Trainer bei den Dresdner Eislöwen? Matthias Roos (43) hüllt sich weiter in Schweigen. Ist der Sportliche Leiter aber längst fündig geworden?
"Es wird einen neuen Cheftrainer geben", meinte der 43-Jährige Ende März. Mittlerweile wird's immer wahrscheinlicher, dass es ein alter Bekannter aus Weißwasser werden könnte: Corey Neilson (46).
Der Kanadier ist mit den Notthingham Panthers gerade ins Halbfinale der britischen Elite Leaque eingezogen. Dort wartet Hauptrunden-Sieger Belfast.
Die Chance, dass es fürs Neilson-Team eine zeitnahe Sommerpause gibt, ist groß. Passiert dies, werden die Löwen wohl die Verpflichtung bestätigen.
Der 46-Jährige hatte 2018/19 die Lausitzer Füchse auf Platz vier geführt, ist ein harter Hund, der gern austeilt. Setzt Roos für die kommende Saison auf einen "Bad guy", um die Mannschaft mehr zu kitzeln?
Der Sportliche Leiter muss dann die Rolle des "Good guy" einnehmen. Dieses System funktionierte unter Bill Stewart (65). Während er den harten Hund markierte, sorgte Marcel Rodman (41) für gute Stimmung in der Kabine. In der Folge zogen die Löwen 2015/16 ins DEL2-Halbfinale ein.
Dresdner Eislöwen wollen sich am Wettbieten um Top-Spieler nicht beteiligen
Dieser Weg macht Sinn. Geschäftsführer Maik Walsdorf (35) hat mit Roos überlegt: "Gehen wir beim neuen Kader hohes Risiko und verpflichten teure Spieler, oder bauen wir eine geschlossene Mannschaft zusammen, die als Einheit wie Bad Nauheim agiert?"
Die Hessen warfen so den Top-Favoriten Kassel im Halbfinale aus den Play-offs und kämpfen jetzt mit Ravensburg um die DEL2-Meisterschaft.
Kassel wird wohl für die kommende Saison wieder viel Geld in die Hand nehmen, um endlich aufzusteigen. "Die Preise für Top-Spieler sind zwischen 20 und 30 Prozent gestiegen", verrät Walsdorf.
Laut TAG24-Informationen werden für Top-Spieler 75.000 Euro für den Saisonvertrag (acht Monate) aufgerufen. An diesem Wettbieten wollen sich die Dresdner nicht beteiligen.
"Der Saisonetat wird zwar durch die gestiegenen Kosten steigen, aber der Spieleretat soll gleich bleiben - wir hätten aber Spielraum", so Walsdorf.
Am Mittwoch bestätigten die Dresdner den Abgang von Verteidiger Mike Schmitz (27, geht nach Frankfurt). Zudem verlässt Philipp Kuhnekath (25) die Eislöwen. Er stürmt nächste Saison wieder für Krefeld.
Titelfoto: Lutz Hentschel