Dieses Thema hat der Eislöwen-Sportdirektor unterschätzt
Dresden - Der Eislöwen-Kader soll ein neues Gesicht bekommen. Das hatten Sportdirektor Matthias Roos (44) und Coach Niklas Sundblad (51) angekündigt. Sie halten ihr Wort und nutzen dazu ein Mittel, welches bei den Fans mitunter kritisch beäugt wird.
Die Anzahl der Zwei-Flaggen-Spieler nimmt in Dresden deutlich zu. Bedeutet: Profis, die im Ausland ausgebildet worden, in Deutschland später den schwarz-rot-goldenen Pass bekamen und somit nicht mehr in die DEL2-Ausländer-Regel (vier pro Spiel/sechs Lizenzen) fallen. Die wird damit immer mehr umgangen.
"Das Thema hatte ich im Vorfeld der vergangenen Saison unterschätzt", gesteht Roos jetzt ein. Die Top-Teams setzten da bereits verstärkt auf diesen Trend, um die Mannschaft mit guten und bezahlbareren Spielern aus Kanada oder den USA zu verbessern.
Der Eislöwen-Sportdirektor versuchte damals mit talentierten, jungen Deutschen sein Glück und wurde nicht belohnt.
"Deshalb setzen wir jetzt auch mehr auf die Karte", so Roos. Beim Blick auf den bisherigen Kader wird dies deutlich: Tariq Hammond, Samuel und Nicolas Schindler, Tomas Andres, Sebastian Gorcik, Tomas Sykora, Travis Turnbull, Mitch Wahl und Janick Schwendener haben alle zwei Pässe.
"Zudem soll David Suvanto eingebürgert werden", verriet der 44-Jährige bereits im März. Ein Trend, der Roos mit Blick auf die deutschen Spieler, die verdrängt werden, nicht gefällt, aber notwendig sei, um konkurrenzfähig zu sein. Und nach Erfolg wird am Ende auch er abgerechnet.
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel