Der Countdown läuft! Vorfreude auf das Eishockey-Triple in Klingenthal
Klingenthal - Die Sonne schiebt sich über den Schwarzberg in Klingenthal. Blauer Himmel, die Tribünen blitzen im Tal, das Eis ebenso. Daher ergibt sich ein unglaublich atmosphärisches Flair auf den Zuschauerrängen. Dort haben sich zig Kiebitze eingefunden, um die Aufbauarbeiten der Eisbahn im Auslauf der Vogtland Arena zu verfolgen. Am Freitag geht das Outdoor Triple los.
Im weiten Rund wird gehämmert, gewerkelt, es werden sich die nächsten Aufgaben zugerufen. Banden werden übers Eis geschoben, am Ende der Eisfläche verschraubt. Es geht Stück für Stück voran.
"Es waren in den letzten Tagen echt viele Leute da, die uns über die Schultern geschaut haben. Einige von außerhalb, aber auch etliche Klingenthaler", sagt Moritz Böse vom Veranstalter, der Sportwerk GmbH Dresden.
"Gerade die älteren Einheimischen kommen regelmäßig in die Arena. Sie haben nicht nur zugeschaut, sondern auch erzählt, wie gut ihnen das gefällt, endlich mal wieder Eishockey in Klingenthal", lacht Böse.
Klaus Grimm war einer der Einheimischen. Er ist so etwas wie der Vater der Puckjagd im Oberen Vogtland. "Das war einfach toll. Er hat uns alles erzählt, wie in Klingenthal alles anfing und wie traurig es endete. Wir hingen da echt an seinen Lippen. Jeder, der hier vorbeikam, hat geschwärmt und jeder will am Wochenende dabei sein."
Eishockey hat in Klingenthal Tradition
Wer denkt, Klingenthal ist nur eine Skisport-Hochburg, der irrt. Noch bevor es überhaupt die Große Aschbergschanze gab (Weihe war 1959), entstand in Klingenthal 1954 eine Natureisbahn.
Ab 1996 gab es unweit der Arena sogar ein Kunsteisstadion, der 1. FEV Brunndöbra spielte dort in der Sachsenliga. Zu Derbys gegen Schönheide kamen da schon mal 1500 Zuschauer. Für die kleine Stadt am Aschberg war das viel.
Ein Brand an der Eisbahn Mitte der Nullerjahre setzte der Geschichte ein trauriges Ende. 2009 kam das endgültige Aus.
Umso mehr freuen sich eben die alten Klingenthaler darüber, dass es nun wieder Eishockey in ihrer Stadt live zu erleben gibt, auch wenn es nur diese drei Spiele am Wochenende sind.
Diesmal kommen keine 1500 Zuschauer, sondern 15.000, wenn am Freitag zum Triple-Auftakt die Eispiraten aus Crimmitschau auf die Dresdner Eislöwen treffen.
Titelfoto: Thomas Nahrendorf