DEL, die Eislöwen kommen! Dresden fehlt noch ein Sieg zum Aufstieg
Dresden - Der Schallpegelmesser zeigte 92 Dezibel. Kein Wunder, der Löwenkäfig glich Mittwochabend einem Tollhaus. Offiziell waren 4412 Zuschauer da, gefühlt eher 5000 - und die machten richtig Lärm. Beflügelt davon holten Travis Turnbull & Co. mit dem 4:0-Erfolg (0:0, 2:0, 2:0) gegen Ravensburg den nächsten Sieg in der "Best of seven"-Finalserie der DEL2 und führen 3:1.

Nur noch ein Sieg und die Gegner heißen in der kommenden Spielzeit: München, Berlin, Köln oder Mannheim - in der DEL!
Dass die Eislöwen diesen letzten Schritt gehen werden, daran gibt's nach Mittwoch eigentlich keinen Zweifel. Und auch wenn einige Eishockey-Fans in den verschiedenen Kanälen posteten "nicht noch ein Ossi-Club" - Dresden holt die Düsseldorfer EG in die Zweitklassigkeit und wird erstklassig.
Wie das Team von Niklas Sundblad im vierten Duell mit den Towerstars agierte, war meisterlich. Ohne Top-Scorer Andrew Yogan (krank) und den verletzten Tomas Andres und Oliver Granz (beide Unterkörper), sowie den gesperrten Matthias Pischoff blieben sie im ersten Drittel ruhig.
Keine Fehler machen, keine Strafen für unnötige Fights kassieren - so die Devise. Dadurch fehlte zwar das letzte Feuer auf dem Eis, aber es geht um den DEL2-Titel - da zählt Cleverness.


Fans feiern dritten Final-Sieg der Dresdner Eislöwen

Die untermauerten die Eislöwen im zweiten Abschnitt. Ravensburgs Lukas Mühlbauer (24.) musste wegen Hakens in die Kühlbox. Ohne Yogan spielten die Hausherren ein anderes Powerplay.
David Suvanto hatte den Platz, um seinen Hammerschuss auszupacken - 1:0. Sekunden später tanzte Sebastian Gorcik die Abwehr des Gegners und Goalie Ilya Sharipov aus. Die Führung war ausgebaut. Im Löwenkäfig standen alle und sangen: "Macht sie alle, schießt sie aus der Halle."
Die Schwaben gaben sich jedoch noch nicht geschlagen. Sie drückten, schossen, wurden giftiger. Aber die Eislöwen wackelten nicht, auch weil Danny aus den Birken im Kasten parierte, als stände er im WM-Finale. ÜBERRAGEND!
Im Schlussdrittel sorgte Gorcik zwar erst für zwei Minuten des Zitterns, weil er in die Kühlbox musste. Aber diese Unterzahl überstanden die Hausherren überragend.
Sieben Minuten vor Schluss machte er nach Vorarbeit von David Rundqvist den Deckel drauf. Niklas Postel (58.) stellte auf 4:0. "ESC Dresden", hallte es jetzt nur noch durch die Arena.
Titelfoto: Lutz Hentschel