Drama um Eislauf-Star: Mit 16 Weltmeisterin, mit 19 Karriere-Aus?
Moskau (Russland) - Diese Nachricht schockt die Eiskunstlaufwelt! Die hochtalentierte Russin Anna Shcherbakova (19) wird wohl nicht mehr auf das Eis zurückkehren.
Anna Shcherbakova erkrankte im Sommer am Pfeifferschen Drüsenfieber und hat sich davon bislang nicht vollständig erholen können.
Die Olympiasiegerin von 2022 rechnet selbst offenbar nicht mehr damit, professionell auf dem Eis laufen zu können und deutete an, neue Wege zu gehen.
"Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht zu trainieren und an Wettkämpfen teilzunehmen, also habe ich natürlich Interesse daran, etwas Neues auszuprobieren", sagt die 19-Jährige RTL zufolge.
Auch die russische Eiskunstlauftrainerin Elena Tchaikovskaya (83) erklärte rsport zufolge, dass sie nicht daran glaube, dass Anna Shcherbakova wieder dorthin gebracht werden könne, wo sie herkommt.
Pfeifferschen Drüsenfieber kann monatelange Erschöpfung verursachen
Tchaikovskaya, die selbst russische Meisterin im Eiskunstlauf war, betonte dabei den motivationalen Aspekt.
Shcherbakova hat mit ihren 19 Jahren bereits alles gewonnen, was man gewinnen kann. Sie ist mehrfache russische Meisterin, wurde 2021 in Stockholm Weltmeisterin und gewann 2022 in Peking die olympische Gold-Medaille. Das ist nicht mehr zu toppen!
Das durch das hochansteckende Epstein-Barr-Virus ausgelöste Pfeiffersche Drüsenfieber verheilt in der Regel vollständig, doch es können auch Komplikationen auftreten, die laut Bundesinstitut für Sportwissenschaft unter anderem zu ausgeprägten Erschöpfungszuständen führen können, die monatelang andauern.
Gerade für Leistungssportler kann ein schwerer Verlauf deshalb das Karriere-Aus bedeuten, denn ein konsistentes Training ist bei diesen Symptomen unmöglich und ein so großer Trainingsrückstand kann auf diesem Niveau nur schwer aufgeholt werden.
Für die Eiskunstlaufnation Russland wäre das ein herber Verlust. Gleichwohl gibt es mit Stars wie Kamila Valieva (17) längst junge talentierte Frauen, die bereit sind, den Platz der Moskauerin einzunehmen.
Titelfoto: Bildmontage: Manan VATSYAYANA / AFP, SEBASTIEN BOZON / AFP