Nach dramatischem Sturz in Altenberg: Das ändert sich jetzt an der Bobbahn
Altenberg - Seit 14. Oktober ist der "Winter" zurück im Altenberger Kohlgrund. Die Kühlanlagen für die Bobbahn laufen auf Hochtouren, die Sanierungsarbeiten sind abgeschlossen. Bahnchef Jens Morgenstern (59) freut sich auf die neue Saison, auch wenn ihn ein Thema immer wieder einholt ...
Es geht um den tragischen Trainingsunfall beim Bob-Weltcup im Februar. Damals fiel nach einem Fahrfehler des Schweizer Piloten Michael Vogt (26) dessen Anschieber Sandro Michel (28) aus dem Vierer.
Da der Schlitten nicht den Zielhang hinauf-, sondern wieder zurückrutschte, wurde der Schweizer "überfahren" und schwer verletzt. Die Frage ist seither: Kann dies verhindert werden?
Der Weltverband IBSF hatte einen Runden Tisch organisiert, ohne Morgenstern einzuladen und ohne Ergebnis.
"Wir haben deshalb zwei eigene Sicherheitskonferenzen durchgeführt. Am Tisch saßen Trainer, Funktionäre, Bahnbesitzer, Bahn- und Bob-Bauer sowie die Stiftung Sicherheit im Sport", erklärt Morgenstern.
Es ging darum: "Was kann man machen, damit keine Stürze mehr passieren?" Denn ein über 600 Kilogramm schwerer Schlitten lässt sich nicht wirklich aufhalten.
Diese Maßnahmen hat die Bobbahn in Altenberg nach Sandro Michels Sturz getroffen
Das Resultat: "Wir werden die Athleten und Nationen aufklären, was wir tun können und was nicht. Gleichzeitig bieten wir zusätzliche Trainingszeiten an", so der Bahnchef. Die Kurveneinfahrt 15 ist jetzt überdacht, damit sie besser zu befahren ist.
"Ziel ist es, das Risiko zu minimieren. Wir sind aber in einer Rennsportart, da passieren Unfälle." Und Fangnetze bieten auch Risiken. So könnte zwar im Fall des Falles ein Schlitten beim Zurückrutschen "gestoppt werden".
Aber was passiert, wenn ein Anschieber bewusstlos im Schlitten liegt und nicht rechtzeitig aus dem Netz befreit werden kann?
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel (2)