Auffällige Dopingprobe von Friedrich-Anschieber Wulff: Jetzt ist die Substanz bekannt!
Dresden - Doping-Eklat um Simon Wulff (24)? Der Ex-Sprinter gilt als das große Versprechen im Team von Bob-Dominator Francesco Friedrich (34) und durfte kürzlich als neuer Anschieber sein Weltcup-Debüt feiern. Nun sorgt allerdings ein auffälliges Testergebnis für Wirbel.
Wie der Bob- und Schlittenverband für Deutschland e. V. (BSD) mitteilt, wies eine Wettkampfprobe des Radebeulers eine nicht genannte Substanz auf, die "im Training erlaubt, jedoch im Wettkampf verboten ist."
Der BSD hat den früheren Leichtathleten daher "vorsorglich" vom Sportbetrieb freigestellt und alle relevanten Stellen, inklusive der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA), informiert.
Am Freitag-Nachmittag machte die International Testing Agency (ITA) bekannt, dass es sich bei der Substanz um Methylhexanamin handle.
Diese zähle zu den sogenannten Schlankmachern in Nahrungsergänzungsmitteln und sei heute einer der am häufigsten gefundenen Stimulanzien in Dopingproben.
Der DPA teilte Thomas Schwab, Vorstandsvorsitzender und Generalsekretär des BSD, mit, dass der relevante Test vom 7. Dezember in Altenberg stamme. Erst am Mittwoch wurde dann der BSD in Kenntnis gesetzt.
Auf Nachfrage von TAG24 hatte der BSD am Donnerstag erklärt, dass es sich um ein laufendes Verfahren handele und man deswegen keine weiteren Details nennen oder Stellungnahmen abgeben werde. Demnach wolle Wulff die Öffnung der B-Probe abwarten. Bis dahin gelte die Unschuldsvermutung und sei eine finalen Entscheidung offen.
Simon Wulff überzeugte bei seinem Weltcup-Debüt
Wulff war erst im vergangenen Jahr nach einer zufälligen Trainingsbegegnung mit Alexander Schüller (27) aus der Leichtathletik in den Bobsport und schließlich ins Team des viermaligen Olympiasiegers und 16-fachen Weltmeisters Friedrich gewechselt.
Dort gilt der Ex-Sprinter des Dresdner SC als große Hoffnung für die Olympischen Winterspiele 2026 im italienischen Cortina d’Ampezzo, wo er den Rekord-Weltmeister eigentlich zur nächsten Goldmedaille schieben soll.
Gleich bei seinem Weltcup-Debüt Anfang Dezember in Altenberg sprang der Sieg im Zweierbob heraus, im lettischen Sigulda ließ er den nächsten folgen.
Vergangenes Wochenende durfte er dann in Winterberg auch erstmals im Viererbob ran, wo das Team mit dem 24-Jährigen bei schwierigen Witterungsbedingungen auf den Silberrang fuhr.
Erstmeldung vom 9. Januar, 19.36 Uhr, zuletzt aktualisiert am 10. Januar, 14.55 Uhr.
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel