Zehn Jahre daran gearbeitet: Macht neue Geheimwaffe Norwegens Biathleten noch stärker?

Osrblie (Slowakei) - Die Dominanz der norwegischen Biathleten im Weltcup ist geradezu erschreckend: Im Gesamtweltcup finden sich unter den besten Sechs keine Sportler anderer Nationen. Wenn es nach den Norwegern geht, kann das gerne so weitergehen - dafür tüftelten sie jahrelang an einer neuen Geheimwaffe!

Vebjørn Sørum (25) kehrte für den Massenstart von Antholz in den Weltcup zurück und lief auf Anhieb aufs Podest. Wo er wohl mit der neuen Bindung gelandet wäre?
Vebjørn Sørum (25) kehrte für den Massenstart von Antholz in den Weltcup zurück und lief auf Anhieb aufs Podest. Wo er wohl mit der neuen Bindung gelandet wäre?  © Marco BERTORELLO / AFP

Während der Biathlon-Weltcup zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften in Nove Mesto gerade Pause macht, findet die EM im slowakischen Osrblie statt.

Auch dort dominiert wenig überraschend die zweite Reihe der Norweger: Beim Einzel der Männer am gestrigen Mittwoch fanden sich sechs ihrer Starter unter den besten Sieben.

Ein Teil ihres Erfolgsgeheimnisses: Vebjørn Sørum (25) und Johan-Olav Botn (24), die mit riesigem Vorsprung in den Laufzeiten Platz eins und zwei belegten, testeten eine neue Skibindung, die die ohnehin schon pfeilschnellen Norweger noch flotter machen soll.

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"Das ist revolutionär", schwärmte TV-Experte und Rekord-Weltcupsieger Ole Einar Bjørndalen (49) bei TV2. "Sie haben zehn Jahre lang versucht, dies richtig hinzubekommen."

Auch zwei Deutsche könnten von der Technik profitieren

Ole Einar Bjørndalen (49) ist begeistert von der neuen "Superbindung".
Ole Einar Bjørndalen (49) ist begeistert von der neuen "Superbindung".  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Sørum, der in diesem Winter bereits zweimal im Weltcup auf dem Podest stand, erklärte die neue Technik, bei der der Schuh ein Stück weiter hinten auf dem Ski befestigt wird.

"Durch diese Art der Befestigung des Schuhs liegt der Druckpunkt mittig unter dem Ballen, was bedeutet, dass mehr Druck auf den Schnee ausgeübt wird, was wiederum mehr Energie bedeutet", sagte der frischgebackene Europameister.

Er bestätigte die Hoffnungen der Tüftler: "Wir haben das bei den Europameisterschaften für die normale Distanz verwendet und sind Erster und Zweiter geworden. Das funktioniert und wird auch so bleiben."

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Nachdem der Test bei der EM bereits so gut funktioniert hat, hält Bjørndalen es für sehr wahrscheinlich, dass die neue "Superbindung" auch bei der WM eingesetzt wird.

Dafür infrage kommen allerdings nur Athleten, die eine Kombination aus Madhus-Skiern und Rottefella-Bindungen nutzen. Das sind im norwegischen Team Sturla Holm Lægreid (26) und Endre Strømsheim (26) - aber auch zwei Deutsche profitieren von der jahrelangen Tüftelarbeit!

Benedikt Doll (33) und Roman Rees (30) werden ebenfalls von dieser Marken-Kombination ausgestattet und könnten deshalb schon bei der WM mit der Norweger-Geheimwaffe starten.

"Sie haben jetzt zwei Wochen Zeit, um damit zu trainieren, aber man munkelt, dass die Deutschen sehr zufrieden sind", erklärte Bjørndalen dazu.

Auch Benedikt Doll (33) und Roman Rees (30) könnten bald schneller unterwegs sein als bisher.
Auch Benedikt Doll (33) und Roman Rees (30) könnten bald schneller unterwegs sein als bisher.  © Martin Schutt/dpa

Immerhin drei Weltcup-Siege teilen sich die beiden DSV-Starter in dieser Weltcup-Saison bereits - folgt bei der WM mit der neuen Bindung dann der ganz große Wurf?

Titelfoto: Bildmontage: Marco BERTORELLO / AFP, Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

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