Wegen Franz Beckenbauer: ARD lässt Biathlon-Rennen vorverlegen!
München/Antholz (Italien) - Er war die Lichtgestalt des deutschen Fußballs: Am heutigen Freitag (15 Uhr) findet in der Münchener Allianz Arena die Trauerfeier für "Kaiser" Franz Beckenbauer (†78) statt. Um diese übertragen zu können, lässt die ARD allerdings den Zeitplan einer völlig anderen Sportart umwerfen!
Eigentlich wäre am Freitag um 14.20 Uhr der Startschuss für das erste verkürzte Einzel der Frauen im Biathlon-Weltcup gefallen.
Die ARD überträgt alle Rennen aus dem italienischen Antholz - doch weil ein Einzelrennen insgesamt fast eineinhalb Stunden dauert, hätte sich der Wettkampf mit der Trauerfeier für Beckenbauer überschnitten.
Deshalb ließ die ARD den 12,5 Kilometer langen Wettbewerb einfach vorverlegen!
Wie der Biathlon-Dachverband IBU dem Portal chiemgau24.de bestätigte, hätte die deutsche Rundfunkanstalt um die Verlegung gebeten, sowohl die IBU als auch das Antholzer Organisationskomitee und der internationale Broadcaster Eurovision hätten dem Antrag zugestimmt und das Rennen kurzfristig nach vorne geschoben.
Biathlon-Einzel der Frauen in Antholz findet jetzt um 13.40 Uhr statt
Auch ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky (61) hatte bei der Ankündigung der Programmänderung erklärt, dass die Verschiebung von dem deutschen Sender ausging.
"So ist es uns jetzt möglich, sowohl umfassend von der Gedenkfeier für Franz Beckenbauer zu berichten, als auch Biathlon zu zeigen. Dafür danken wir den Verantwortlichen beim Biathlon sehr", betonte 61-Jährige.
Statt um 14.20 Uhr wird die Premiere des verkürzen Einzels der Frauen jetzt um 13.40 Uhr beginnen - genug Zeit also, um von der Biathlon-Übertragung zur Allianz Arena zu schwenken, da die letzten Starterinnen üblicherweise mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun haben.
Die ARD ist nicht der einzige Sender, der sein Programm für die Gedenkfeier von Beckenbauer umwirft, auch RTL änderte kurzfristig seine Pläne.
Doch die Verlegung eines Wettbewerbs einer anderen Sportart in einem anderen Land zugunsten der eigenen Übertragung dürfte ein Novum darstellen - und zeigt, was Deutschland für ein TV-Schwergewicht in Biathlon ist.
Titelfoto: Bildmontage: Andreas Gebert/dpa, Sven Hoppe/dpa