Waffe im Hotel abgefeuert: So wird Biathlon-Ass Lægreid bestraft!
Norwegen - Es war DER Eklat beim Biathlon-Weltcup in Lenzerheide kurz vor Weihnachten: Der norwegische Biathlet Sturla Holm Lægreid (26) feuerte aus Versehen einen Schuss im Hotel ab und wurde deshalb vom Massenstart ausgeschlossen. Nun ist das Urteil für den Gesamtweltcup-Sechsten da.
Dabei kommt der 26-Jährige äußerst glimpflich davon!
Wie er am gestrigen Freitag gegenüber dem NRK verriet, kontaktierte ihn die Biathlon Integrity Unit (BIU) bereits vor rund eineinhalb Wochen und teilte ihm seine Strafe mit: Lægreid muss eine Geldstrafe von 500 Euro zahlen, erhält eine Verwarnung und muss einen Kurs für den korrekten Umgang mit Waffen belegen.
Entsprechend erleichtert zeigte sich der Top-Athlet: "Es war in Ordnung und wie erwartet, wirklich. Ich bin froh, dass es nicht härter ausgefallen ist. Ich denke, dass eine Geldstrafe und ein Kurs für den Umgang mit Munition eine angemessene Strafe war."
Jetzt kann Lægreid endlich einen Schlussstrich hinter dieses dunkle Kapitel seiner Karriere ziehen: "Ich habe versucht, es hinter mir zu lassen, aber es war ein unangenehmer Gedanke, der mich eine Zeit lang verfolgt hat. Es ist schön, es jetzt aus meinem Kopf zu verdrängen und mich wirklich zu 100 Prozent auf den Sport zu konzentrieren, ohne dass es über mir schwebt!"
Doch nicht nur der Biathlet selbst, auch sein Verband wurde von der BIU bestraft - und das sogar härter als Lægreid selbst!
Norwegischer Biathlon-Verband wartete zu lange, den Vorfall zu melden
Der norwegische Biathlon-Verband wird zu einer Zahlung von 2500 Euro verurteilt, zudem müssen auch Lægreids Teamkollegen den Kurs zum sicheren Umgang mit Munition besuchen.
"Ich denke, es ist gut, dass alle einen Auffrischungskurs in diesem Bereich absolvieren. Ein solcher Kurs ist gut für dich, unabhängig davon, ob du einen versehentlichen Schuss abgegeben hast oder nicht", kommentierte Lægreid das Urteil.
Nationalmannschaftsmanager Per Arne Botnan hingegen war nicht ganz so zufrieden mit der Entscheidung der BIU: "Wir nehmen dieses Urteil zur Kenntnis. Auch wenn wir mit den Hintergründen nicht einverstanden sind, hätte es schlimmer kommen können, wenn man bedenkt, wie es hätte ausgehen können."
Die Norweger wurden vor allem deshalb härter bestraft, weil die BIU ihnen vorwirft, zu lange mit der Meldung des Schusses gewartet zu haben.
Der Vorfall ereignete sich nämlich in der Vorbereitung auf den Sprint am Freitag, Lægreid nahm jedoch noch am Sprint und der am Samstag anstehenden Verfolgung teil, bevor die Skandinavier die Behörden über das Unglück informierten.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa