"Sollen sie sich doch Reality-TV anschauen": Biathlon-Star wütet gegen Fans!
Antholz (Italien) - Frustriert schmiss Quentin Fillon Maillet (31) seine Skistöcke nach dem Massenstart von Antholz in den Schnee, nachdem er gerade sein erstes Saisonpodium knapp verpasst hatte. Vor den Kameras ließ der Biathlet seiner Wut dann freien Lauf - und schimpfte lautstark über die Fans, die ihn kritisieren!
"Vor zwei Jahren wurde ich als Biathlon-Gott auf ein Podest gestellt. In dieser Saison ist die Kritik laut. Ich wende mich an die Zuschauer, die schnell Kritik üben", sagte der Gesamtweltcup-Sieger von 2022 bei L'Equipe.
Der Franzose wütete: "Wenn die Leute hier sind, um uns zu kritisieren oder sich vorzustellen, dass es zu einfach ist, dann sollen sie sich Reality-Shows ansehen, dafür sind sie da. Dort können sie sich abreagieren und ihr Gift versprühen."
Und betonte: "Wir brauchen Menschen, die uns unterstützen."
Hintergrund von Fillon Maillets Frust: Nach dem letzten Schießen war der Franzose als Zweiter auf die Strecke gegangen, hatte 20 Sekunden Vorsprung auf den Norweger Vebjørn Sørum (25) und sogar über eine halbe Minute auf dessen Teamkollegen Johannes Dale-Skjevdal (26).
Doch beide überholten Fillon Maillet noch, für den Doppel-Olympiasieger blieb nur der undankbare vierte Platz - obwohl er als einziger des Feldes alle 20 Scheiben getroffen hatte.
Quentin Fillon Maillet schimpft über Sofa-Trainer
Damit bleiben die sonst so erfolgsverwöhnten Franzosen in dieser Saison weiterhin ohne Einzel-Podestplatz - keine idealen Voraussetzungen für die in rund zwei Wochen anstehende WM.
Am Sonntag machten Fillon Maillet allerdings eher seine schlechten Ski als die eigenen Fähigkeiten einen Strich durch die Rechnung - eine Tatsache, die die "Sofa-Trainer" nicht unbedingt anerkennen würden.
"Wenn Sie denken, dass Sie besser sind als wir, dann holen Sie sich eine Lizenz beim französischen Skiverband und versuchen Sie sich im Biathlon. Vielleicht sehen Sie dann die Schwierigkeit etwas besser ...", legte der 31-Jährige nach.
"Für die weniger Mutigen schlage ich vor, sich auch bei der FFS zu bewerben, als Coach, Techniker, Ausbilder, Berater ... Aber sie sollen von ihrem Sofa runterkommen und ihre Ratschläge geben."
Harte Worte des Biathlon-Stars! Doch vielleicht war das Herauslassen seines Frustes wegen der Dauerkritik an ihm und seinen Landsmännern nötig, um bei der WM im tschechischen Nové Město befreit auflaufen zu können - und zum Saisonhöhepunkt endlich wieder Erfolge feiern zu können.
Titelfoto: Marco BERTORELLO / AFP