Magdalena Neuners Kampf nach dem Karriereende: "War gesundheitlich am Boden!"
Wallgau - Sie ist die erfolgreichste deutsche Biathletin aller Zeiten! In sechs kurzen Jahren ihrer Weltcup-Karriere kämpfte Magdalena Neuner (36) regelmäßig um Titel und Medaillen, meist mit dem besseren Ende für sich. Doch auch nach dem Karriereende kämpft Neuner weiter - mit ihrer eigenen Gesundheit.
Bereits in jungen Jahren gewann die Ex-Biathletin jeden Pokal, den es zu holen gibt: Drei Gesamtweltcup-Siege, zwölf WM-Titel und zwei Olympia-Siege kann die gebürtige Garmisch-Partenkirchenerin ihr Eigen nennen.
Und so beendete sie schon mit 25 Jahren ihre aktive Karriere - weniger los war bei ihr deshalb aber nicht.
Fernseh-Auftritte, die Arbeit als TV-Expertin, Werbespots, soziales Engagement, Fortbildungen, und das alles als dreifache Mutter: Neuner kämpfte lange darum, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Doch dafür bekam sie von ihrem Körper die Quittung!
"Ich war zwischenzeitlich gesundheitlich am Boden", enthüllte die 36-Jährige im Interview mit Bunte.
Sie habe sich zwischen Beruf und Familie aufgerieben und sich selbst vernachlässigt, weil sie es jedem recht machen wollte.
"Ich habe trotz Erschöpfung immer weitergearbeitet, da ist der Körper irgendwann am Ende seiner Kräfte. Ich bekam eine schwere Virusinfektion, die aufs Herz hätte gehen können. Ich musste mich schonen, um Langzeitschäden zu vermeiden", erklärte Neuner.
Magdalena Neuner erlitt zwei Burn-outs
Das gab den Ausschlag, um sich endlich selbst zu priorisieren: So etwas dürfe ihr nicht mehr passieren, "denn meine Familie braucht mich".
Und so krempelte Neuner in den vergangenen Jahren ihr Leben um, entscheidet nun selbst, welche Jobs sie annimmt und holte sich eine Assistentin ins Boot.
Außerdem machte sie eine Fernausbildung zur Stress- und Resilienztrainerin - und kann die gewonnenen Erkenntnisse hoffentlich auch bei sich selbst anwenden.
Schon im Dezember hatte die frühere Weltklasse-Biathletin im Podcast Auf & Up enthüllt, dass sie bereits an zwei Burn-outs gelitten habe.
Der erste habe sich nach den Olympischen Spiele 2010, als die Senkrechtstarterin ihren Lebenstraum von einem Olympiasieg gleich doppelt wahr machte, ereignet, der zweite nach der Geburt ihres zweiten Kindes.
Doch Neuner kämpfte sich aus jedem ihrer Tiefs wieder zurück - wie zu besten Biathlon-Zeiten.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa