"Lügengewebe"! Neuer Wirbel im Skandal um französischen Biathlon-Star
Frankreich - Schockierende Enthüllungen hatten im vergangenen Sommer für einen handfesten Skandal im Biathlon gesorgt, jetzt gibt es neuen Wirbel um die französische Star-Läuferin Julia Simon (27).
Denn laut einem Bericht der italienischen Zeitung "La Stampa" soll die Olympia-Zweite und Weltmeisterin zu einer Strafe im Kreditkarten-Skandal verurteilt worden sein. Demnach habe sie eine Geldstrafe kassiert und sei zur Zahlung von Schadenersatz aufgefordert worden.
Das berichtete das Blatt zumindest Anfang Juni. Doch jetzt meldete sich Simons Anwalt Christian Borel in "Le Parisien" zu Wort und verteidigte seine Mandantin: "Diese Information ist völlig falsch. Es ist ein Lügengewebe", erklärte der Mann gegenüber der Zeitung.
Er stellte klar, dass immer noch zwei Klagen seit vergangenem Juli laufen, es bislang aber zu keinem Verfahren und somit auch keiner Verurteilung gekommen sei. "Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung. Strafrechtlich gesehen handelt es sich um Verleumdung", machte Borel in Hinblick auf den Bericht er italienischen Presse klar.
Auch einige französischen Medien hatten die Nachricht übernommen, deshalb sah sich der Anwalt nun zu einer Stellungnahme genötigt. "Wir werden keine Klage gegen die Zeitung einreichen, da meine Mandantin einen Schlussstrich unter das Ereignis ziehen möchte, aber wir möchten sagen, dass es nicht stimmt", so Borel.
Julia Simon soll die Kreditkarte von Justine Braisaz-Bouchet geklaut haben
Die Kreditkartenaffäre ist bis heute nebulös. Simon wird seit Sommer 2022 beschuldigt, die Kreditkarte ihrer Nationalmannschaftskollegin Justine Braisaz-Bouchet (27) geklaut zu haben, um Einkäufe im Internet in geschützter Höhe von 1000 bis 2000 Euro zu tätigen.
Die ganze Geschichte war erst im Sommer 2023 ans Licht der Öffentlichkeit gekommen. Nachdem Klage gegen Simon eingereicht wurde, musste sie sich einer Anhörung eines Disziplinarausschusses stellen, einmal wurde sie sogar in Gewahrsam genommen, aber wieder freigelassen.
Bis heute bestreitet Simon die Vorwürfe und hat selbst Klage gegen Unbekannt wegen Identitätsdiebstahls eingereicht. "Meine Mandantin wartet gelassen auf den Ausgang des Verfahrens", sagt Borel.
Die beiden Frauen hatten während der vergangenen Saison wieder eine Arbeitsebene gefunden, holten bei der WM im Februar im tschechischen Nove Mesto sogar zusammen Gold in der Staffel.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa