Lenzerheide (Schweiz) - Erstes Rennen, erste Medaille! Die deutschen Biathleten haben sich zum WM-Auftakt die Bronze-Medaille in der Mixed-Staffel gesichert und damit den "Fluch" des Team-Wettbewerbs gebrochen - mit einem unfassbaren Krimi auf der Schlussrunde. Gold holten unglaublich überlegene Franzosen, Silber gewann Tschechien.
Eigentlich hatte sich das DSV-Quartett erhofft, dass die in dieser Saison so starken Frauen vorlegen und Deutschland an der Spitze auf die Männer übergeben könnten, doch die Schießleistungen machten Deutschland von Beginn an einen Strich durch die Rechnung.
So hatte Selina Grotian zwar die schnellste Laufzeit ihres Durchgangs, doch insgesamt vier Nachlader sorgten dafür, dass sie nur auf Platz sechs wechselte.
Doch auch Franziska Preuß kam nicht fehlerfrei durch und verlor obendrein noch eine Menge Zeit auf ihre ärgste Konkurrentin um den Gesamtweltcup, die Französin Lou Jeanmonnot.
Zur Halbzeit lag Team Deutschland dann schon beinahe eine Minute zurück, doch zumindest die Podestplätze waren in greifbarer Nähe. Philipp Nawrath brauchte dann allerdings satte fünf Nachlader, weil aber auch die Konkurrenz patzte, konnte auch er auf Platz vier an Schlussläufer Justus Strelow übergeben.
Biathlon: Justus Strelow rettet Medaille über die Ziellinie
Und der Plan des DSV ging auf! Justus Strelow zeigte in beiden Schießeinlagen seine absolute Weltklasse am Schießstand und erarbeitete sich so vor der letzten Runde Platz zwei mit 20 Sekunden Vorsprung vor Tschechien und 30 Sekunden vor Norwegen.
Auf der Schlussrunde hatte Strelow dann extrem zu kämpfen, musste den Tschechen Michal Krcmar ziehen lassen und verlor auch beinahe noch Bronze an Johannes Thingnes Bø, der trotz eines Strauchlers kurz vor dem Ziel noch von hinten herangeflogen kam.
Doch am Ende rettete Strelow drei Sekunden Vorsprung vor Bø über die Ziellinie und brach dahinter völlig entkräftet zusammen - wohl wissend, dass er damit der deutschen Mixed-Staffel den ersten Podestplatz seit 2019 beschert hatte!
"Ich war extrem aufgeregt, ich glaube, ich hatte noch nie so weiche Knie", sagte der Sachse nach dem Rennen - doch es habe Spaß gemacht, "weil es jetzt natürlich auch gut ausgegangen ist".