Nawrath-Freundin schießt gegen Biathlon-Männer: "Frauen ein bisschen schlauer"
Nové Město (Tschechien) - Geschlechterkampf im Biathlon! Während die Frauen mit dem Tempo der Herren auf der Loipe kaum mithalten können, brillieren sie in einer anderen Disziplin. Pünktlich zur WM wurden daher nun ein paar selbstbewusste Nadelstiche in Richtung der männlichen Kollegen abgefeuert.
"Vielleicht sind wir Frauen ein bisschen schlauer", meinte Karoline Offigstad Knotten (29) angesprochen auf die statistischen Geschlechter-Unterschiede beim Schießen gegenüber dem NRK.
Dort präsentieren sich die Biathlon-Damen nämlich um einiges besser als die Herren der Zunft. Im Stehen sind es bei den zehn führenden Weltcup-Athletinnen fast sechs Prozentpunkte, im Liegendschießen immerhin noch 2,2.
Zwar hatte die 29-Jährige, während sie Öl ins Feuer goss, ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen, doch ob ihr Freund das gern hört? Die Norwegerin ist seit wenigen Monaten mit dem deutschen Biathlon-Star Philipp Nawrath (30) zusammen.
Anmerken ließ sich der Bayer beim direkten Duell zum WM-Auftakt in der Mixed-Staffel jedenfalls nichts, landete mit dem deutschen Team aber hinter den zweitplatzierten Norwegern um seine Partnerin auf Rang fünf.
Und ganz allein steht Knotten mit ihrer Meinung sowieso nicht da: "Ich weiß nicht, ob es am Testosteron liegt, aber vielleicht schon", witzelte die amtierende Weltcup-Siegerin Julia Simon (27) zur Thematik.
Émilien Jacquelin und Tarjei Bø pflichten den Biathlon-Frauen bei
Ihr französischer Kollege Émilien Jacquelin (28) hat daran keinen Zweifel: "Ich glaube, es hat alles mit Testosteron zu tun. Ich bin mir sicher, dass es das ist", konstatierte der vierfache Weltmeister einsichtig. "Die Egos der Jungs sind zu groß."
Und Knottens Landsmann Tarjei Bø (35) ging sogar noch einen Schritt weiter: "Wir Jungs flackern ein bisschen mit den Augen und sind wie wilde Hunde, die auf der Suche nach Futter sind. Wahrscheinlich müssen wir uns etwas beruhigen."
Die Damen seien da deutlich gelassener: "Man kann es an ihrer Aura und in ihren Augen sehen, wenn sie schießen. Es sieht gut aus."
Für Ingrid Landmark Tandrevold (27), die derzeit den Damen-Weltcup anführt, baut das aber auch Druck auf: "Ich denke, das Niveau der Schießwettbewerbe in diesem Jahr war unglaublich hoch. Man merkt, dass man sich voll reinhängen muss, wenn man vorn dabei sein will."
Titelfoto: Tobias SCHWARZ / AFP, Hendrik Schmidt/dpa