Im Nebel von Oberhof: Deutschland kann Norwegens Mega-Patzer nicht nutzen!
Oberhof - Das war stark! Trotz zahlreicher Schießfehler musste sich die deutsche Biathlon-Staffel vor heimischem Publikum im vernebelten Oberhof nur den schier übermächtigen Norwegern geschlagen geben und holte im dritten Staffelwettbewerb des Winters den dritten Podestplatz. Italien komplettierte das Podium.
Dabei hatte das Rennen alles andere als ideal begonnen: Roman Rees als Startläufer leistete sich beim Stehendschießen gleich drei Nachlader, fiel so schon früh weit zurück.
Doch weil auch die anderen Nationen zahlreiche Scheiben stehen ließen und die Deutschen läuferisch überzeugen konnten, vergrößerte sich der Rückstand zumindest nicht weiter, das Podest blieb in greifbarer Nähe.
Beim zweiten Wechsel kam es dann zu einem Kuriosum: Der Norweger Sturla Holm Lægreid lief mit großem Vorsprung in die Wechselzone ein, doch dort stand kein Kollege, auf den er übergeben konnte!
Verwirrt schaute er sich um und kam schon fast zum Stehen, als Tarjei Bø auf einmal aus der Aufwärmzone geschossen kam und sein Rennen begann - das Malheur kostete die in Führung liegende Staffel zahlreiche Sekunden.
Tarjei Bø schmunzelt über seinen Fauxpas
Ob Bø deshalb beim Liegendschießen noch etwas durch den Wind war oder der tatsächliche Wind ihm einen Strich durch die Rechnung machte? Er schoss jedenfalls zweimal daneben, während Philipp Nawrath eine blitzsaubere Serie ablieferte und die Lücke auf die dominierenden Norweger schloss.
Doch beim Stehendschießen war das Glück aufseiten der Norweger: Nawrath musste in die Strafrunde, Bø zog davon und übergab wieder überlegen auf Bruder Johannes, der nichts mehr anbrennen ließ.
Schlussläufer Philipp Horn sicherte Deutschland schließlich den Silberrang und krönte die DSV-Athleten zum "Best of the Rest" - auch, weil im dichten Nebel von Oberhof beinahe alle anderen Staffeln ebenfalls eine Extrarunde drehen mussten.
Weil sein Fauxpas keine Konsequenzen hatte, konnte Tarjei Bø nach dem Rennen immerhin selbst über den dicken Patzer schmunzeln.
"Das ist auch Unterhaltung. Ich habe allen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert", scherzte der Routinier nach dem Rennen.
Titelfoto: Martin Schutt/dpa