"Hatte die Nase voll": Biathlon-Weltmeisterin wollte schon mit 27 aufhören!
Schweden - Sie ist eine der besten Athletinnen, die der Biathlonsport seit vielen Jahren zu bieten hat! Die Schwedin Hanna Öberg (27) ist unter anderem Doppel-Olympiasiegerin und dreifache Weltmeisterin - und trotzdem dachte sie in der vergangenen Saison daran, ihre Karriere zu beenden.
In der Dokumentarserie "Bäst när det gäller" des schwedischen TV-Senders SVT, die das nationale Biathlon-Team über die letzte Saison hinweg begleitete, enthüllte Öberg, dass sie um den Jahreswechsel herum ins Zweifeln geriet, ob sie ihre Karriere fortsetzen sollte.
Zum Saisonauftakt in Kontiolahti stand sie im Einzelrennen noch ganz oben auf dem Podest, danach folgte eine lange Durststrecke. Gegen Weihnachten hatte die 27-Jährige dann "von allem die Nase voll".
"Ich war ziemlich frustriert. Ist es das wert, wenn es mir keinen Spaß macht? Ich fand es nicht so lustig", erklärte die elffache WM-Medaillengewinnerin.
"Ich glaube, es war das erste Mal, dass ich dachte, dass es noch etwas anderes gibt als das Herumreisen zu Wettkämpfen und Trainingslagern, es war ein neues Gefühl", schilderte die Schwedin, die seit mehreren Jahren mit Teamkollege Martin Ponsiluoma (28) zusammen ist, ihre Gefühlswelt in der vergangenen Saison.
Insbesondere, weil es im Biathlon sehr viel um Mentalität und Fokus ginge, wäre ein solches Gefühl fatal, hob Öberg hervor: "Ich muss daran glauben, dass ich es schaffe."
Hanna Öberg machte weiter - und wurde mit vier Medaillen in Oberhof belohnt
Doch letztendlich kehrte die Überzeugung offenbar zurück, die 27-Jährige entschied sich dafür, ihrer Biathlon-Karriere noch eine Chance zu geben - und der Erfolg gab ihr recht!
Beim diesjährigen Saisonhöhepunkt in Oberhof krönte sie sich im Februar zur Königin der Weltmeisterschaften, sammelte in den Einzelrennen zweimal Gold und einmal Silber und konnte auch mit der Staffel Edelmetall holen.
Die zahlreichen Medaillen dürften Öberg wohl davon überzeugt haben, dass sie weiterhin zu den Besten der Szene gehört - und so schnallt sie sich auch in der nächsten Saison die Bretter wieder unter die Füße.
Vielleicht dieses Mal mit dem Ziel, den Gesamtweltcup anzugreifen? Schließlich ist die sogenannte große Kristallkugel die letzte große Trophäe, die in Öbergs beeindruckender Titelsammlung noch fehlt.
Titelfoto: CHRISTOF STACHE / AFP