"Hat die Gruppe viel zu sehr beeinflusst": So lief Simons Rückkehr nach dem Biathlon-Skandal ab!

Annecy (Frankreich) - Es ist so weit! Nachdem die Biathlon-Gesamtweltcupsiegerin der vergangenen Saison, Julia Simon (27), aufgrund der Betrugsvorwürfe von ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet (27) rund drei Monate alleine trainiert hatte, kehrte die Französin Anfang der Woche erstmals zur Nationalmannschaft zurück.

Julia Simon (27) kann sich endlich wieder mit der französischen Biathlon-Nationalmannschaft messen.
Julia Simon (27) kann sich endlich wieder mit der französischen Biathlon-Nationalmannschaft messen.  © JAVAD PARSA / NTB / AFP

Für sie selbst ein freudiger Tag: "Es ist cool, dass ich wieder einen Gruppen-Wettbewerb habe", erklärte die 27-Jährige im französischen Magazin Ski Chrono. "Das ist es, was mir am Schießstand gefehlt hat, als ich allein trainiert habe."

Für den Technischen Direktor des französischen Biathlons, Stéphane Bouthiaux (57), ist die schwierige Phase damit hoffentlich beendet: "Wir haben sportliche Ziele, und über außersportliche Angelegenheiten wollen wir überhaupt nicht mehr reden. Wir sind hier, um über Sport zu reden!"

Auch Teamkollegin Sophie Chauveau (24) sehnt ein Ende des Zoffs herbei. "Wir müssen einen Schlussstrich ziehen, diese Geschichte betrifft zwei Personen und hat die Gruppe viel zu sehr beeinflusst", sagte die 24-Jährige.

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"Die Saison steht vor der Tür, also muss das Team unbedingt lernen, wieder als Gemeinschaft zu leben und alle zusammen mit Julia", erklärte Chauveau. Das Team gehe aus "dieser Geschichte" hoffentlich gestärkt hervor.

Können die französischen Biathletinnen den Betrugsskandal überwinden?

In der vergangenen Saison strahlte Julia Simon (27, 2.v.l.) noch mit ihren Teamkolleginnen um die Wette, im Sommer isolierte sie sich von der Mannschaft.
In der vergangenen Saison strahlte Julia Simon (27, 2.v.l.) noch mit ihren Teamkolleginnen um die Wette, im Sommer isolierte sie sich von der Mannschaft.  © Vincenzo PINTO / AFP

Doch ob Simon tatsächlich wieder voll integriert ist? Die mutmaßlich betrogene Braisaz-Bouchet wollte sich auf Anfrage von Ski Chrono nicht zur Rückkehr der 27-Jährigen äußern.

Und obwohl das Magazin berichtete, dass am Montag Fototermine anstanden, ist die zweimalige Weltmeisterin auf den Videos des französischen Skiverbands (FFS), in denen die neuen Rennanzüge vorgestellt werden, nicht zu finden, auch wenn sie als erfolgreichste französische Biathletin des vergangenen Winters doch eine prominente Rolle einnehmen sollte.

Es bleibt also spannend, ob die französische Nationalmannschaft den Kreditkarten-Skandal einfach so verwinden und im kommenden Winter als Team auftreten kann.

Im Juli war bekannt geworden, dass Justine Braisaz-Bouchet Anzeige gegen Julia Simon eingereicht hatte, weil diese angeblich mit den Kreditkarten ihrer Teamkollegin Dinge im Wert von rund 1600 Euro gekauft haben soll.

Simon bestreitet die Vorwürfe, trainierte jedoch seither isoliert von der Mannschaft, die sich eher auf der Seite Braisaz-Bouchets positionierte - bis jetzt.

Titelfoto: Bildmontage: Javad Parsa / NTB / AFP, Vincenzo PINTO / AFP

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