Alleingang von Biathlon-Star: Extrawurst vor WM sorgt für Irritationen

Antholz (Italien) - Für ihn und seinen Bruder werden es die letzten Weltmeisterschaften vor dem Karriereende, nun sorgt eine Extrawurst für den Superstar des Biathlons, Johannes Thingnes Bø (31), für Irritationen im norwegischen Team.

Johannes Thingnes Bø (31) wird sich nicht mit dem norwegischen Team auf die Höhe bei der WM vorbereiten.  © Sven Hoppe/dpa

Nach dem Weltcup in Antholz, bei dem für den erfolgsverwöhnten Champion erneut kein Sieg heraussprang, reiste die Mannschaft geschlossen zum Lavazèjoch, einem Gebirgspass in den Fleimstaler Alpen in Südtirol.

Dort bereitet sich die Nation auf das Highlight der Saison vor und will sich an die Höhe gewöhnen, da die WM (12. bis 23. Februar) im schweizerischen Lenzerheide auf 1476 Metern Höhe stattfindet.

Bø trat die Reise allerdings nicht mit an, sondern flog am Montag nach Hause zu seiner Familie nach Norwegen. "Das ist etwas, worüber ich schon lange nachgedacht habe. Jetzt weiß ich, dass es wirklich gut ist, nach Hause zu kommen", erklärt er seine Entscheidung.

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Bei den Weltcups in Oberhof, Ruhpolding und Antholz wirkte er angeschlagen, landete zwar dreimal auf dem Treppchen, war aber weit entfernt von seiner gewohnten Dominanz.

Bundestrainer Siegfried Mazet (47) ist von Bøs Entscheidung nicht gerade begeistert. "Es ist ein Risiko für ihn, aber er hat seine Entscheidung getroffen. Es ist ja nicht so, dass alle kleinen Kinder ständig krank sind", kommentierte der Franzose trocken.

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Norwegens Cheftrainer, der Franzose Siegfried Mazet (47), ist nicht begeistert von der Entscheidung seines Top-Stars.  © Hendrik Schmidt/dpa

Die Gefahr, dass sich Bø daheim in Norwegen bei seiner Frau oder den beiden Kindern einen Infekt einhandelt, ist natürlich gegeben.

Gerade die Norweger überlassen normalerweise nichts dem Zufall. Im norwegischen Langlauf-Team gab es in den vergangenen Wochen verschärfte Maßnahmen, Johannes Høsflot Klæbo (28) erteilte seiner Freundin sogar Sex- und Kussverbot, um sich vor der WM in Trondheim, die Ende Februar, beginnt, keine Krankheiten einzufangen.

Norwegens Biathlon-Teammanager Per Arne Botnan (55) hat Verständnis für Bø: "Wir müssen an den Einzelnen denken. Es gibt ihm Energie, bei seiner Familie zu sein", erklärte er.

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Es ist nicht das erste Mal, dass Bø sich vom Team separiert. Ganz oft trainierte er im Sommer zu Hause in Kongsvinger, abseits des Nationalteams.

Bei der WM wollen er und sein Bruder Tarjei Bø (36) noch einmal groß auftrumpfen, nachdem sie in kurzem Abstand nacheinander ihr Karriereende angekündigt hatten. Beide werden nach der WM ihren Abschied beim letzten Weltcup der Saison feiern.

Der findet vom 21. bis 23. März ausgerechnet am Holmenkollen in Oslo statt, wo sich für die beiden nach einer langen erfolgreichen Karriere vor heimischem Publikum, Familie und Freunden der Kreis schließt.

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