Essen in Tschechien zu schlecht? Biathleten greifen vor WM zu drastischer Maßnahme
Nove Mesto - Hanna Öberg (28) und Sturla Holm Lægreid (26) gelten zum erweiterten Favoriten-Kreis bei der am Mittwoch startenden Biathlon-WM im tschechischen Nove Mesto.
Da das schwedische Team für den goldenen Erfolg nichts dem Zufall überlassen will, ergriff das Team zwei sehr luxuriöse, aber auch heftigst umstrittene Maßnahmen.
Zum einen schwebte die Mannschaft mit einer gecharterten Privatmaschine im Wettkampfgebiet ein. Zum anderen haben die Athleten neben Skiern, Gewehr, Trainer- und Technikteam auch ihre eigenen Köche dabei.
Angeblich hätte sich in der Vergangenheit bei anderen Weltcup- oder IBU-Events im Land der WM herausgestellt, dass das Essen zu schlecht sei.
"Meine Erfahrung in der Tschechischen Republik in der Vergangenheit, als wir noch keinen Koch hatten, war, dass die Qualität des Essens schwankte. Daher ist es für mich sehr wichtig, dass wir diese Bedingungen haben", sagt Öberg dem schwedischen "Aftonbladet". Aussagen, die dem Gastgeber natürlich gar nicht gefallen.
Ihre Schwester Elvira (24), die ebenfalls beim Saisonhöhepunkt an den Start geht, ist der Meinung, dass das Essen eine direkte Auswirkung auf die Leistung hat. "Die Möglichkeit, unsere eigenen Köche mitzubringen und das Essen perfekt zu machen, verschafft mir vielleicht eine zusätzliche Sekunde auf der Strecke", meint sie.
Biathlon-Zoff: Norwegen regt sich auf, dass Schweden mit dem Privatjet zur WM anreist
Der Fakt, dass die Mannschaft in Zeiten des Klimawandels per Privatjet anreiste, bringt die hoch favorisierten Norweger auf die Palme.
Das Team fuhr während der Saison öfter mit dem Bus, nutzte für Flüge nur viermal jeweils eine Linienverbindung, bei der insgesamt weniger CO2 ausgestoßen wurde als bei dem einen Flug der Schweden nach Tschechien.
Zudem belächeln die Norweger diese Maßnahme, die nötig sei, um sie zu schlagen. Daraufhin kontert Elvira Öberg jedoch gegenüber "NRK": "Wir kommen nicht nur mit dem Flugzeug, um die Norweger, sondern alle Nationen zu schlagen."
Selbstbewusste Worte der Athletin, die am Mittwoch gemeinsam mit Schwester Hanna, Samuelsson und Martin Ponsiluoma (28) in der Mixed-Staffel auf die erste Medaillenjagd geht.
Ab 17.20 Uhr (live in der ARD) wird sich zeigen, wie erfolgreich die Sondermaßnahmen waren.