Biathlon-Star wechselt als Erste - und bricht dann in Tränen aus
Hochfilzen (Österreich) - Eigentlich sollte alles in bester Ordnung sein: Die französische Biathletin Justine Braisaz-Bouchet (28) übergab bei der Staffel der Damen in Führung liegend auf ihre Teamkollegin Sophie Chauveau (25). Kurze Zeit später fingen die Kameras aber ein, wie sie mit Tränen in den Augen von einem Trainer getröstet werden musste!
Läuferisch war Braisaz-Bouchet wie immer eine Granate auf der Strecke, doch in beiden Schießeinlagen brauchte sie zwei Nachlader und verlor somit viel Zeit am Schießstand.
Dadurch ließ sie ihre deutsche Konkurrentin Julia Tannheimer (19), auf die sie beim Wechsel dank der starken Vorleistung von Julia Simon (28) knapp 20 Sekunden Vorsprung gehabt hatte, zunächst herankommen und beim Stehendschießen sogar an sich vorbeiziehen - nur durch ihre Stärke in der Loipe lag Braisaz-Bouchet beim Wechsel wieder vorn.
Wenig später zeigten dann aber Kameraaufnahmen, dass der Französin nicht gerade zum Feiern zumute war - ihr Coach legte tröstend die Arme um die Massenstart-Olympiasiegerin von 2022, die mit dem Kopf an seiner Schulter gelehnt weinte.
Ob sie sich die Schuld dafür gab, dass Frankreich nicht mehr klar in Führung lag oder ob etwas ganz anderes die 28-Jährige beschäftigte, wurde aus den Bildern nicht klar.
Justine Braisaz-Bouchet ist noch nicht in der Top-Form der letzten Jahre
ZDF-Kommentator Volker Grube (54) erklärte aber: "Sie ist im Moment in einer komischen Form. Das ist eine der besten Athletinnen der vergangenen Jahre und so richtig läuft es einfach nicht für sie, schießt für ihre Verhältnisse viel zu viele Fehler. Läuferisch stimmt es noch, wie ich finde, einigermaßen. Aber es sind einfach zu viele Scheiben, die sie stehen lässt."
Denn während Braisaz-Bouchet in der Vorsaison insgesamt fünf Weltcup-Siege und einen WM-Titel einfuhr und um den Gesamtweltcup-Sieg kämpfte, stockt es in diesem Jahr ergebnistechnisch noch, ein sechster Rang aus dem Sprint von Hochfilzen ist ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis.
Am Ende des Tages konnte Braisaz-Bouchet allerdings auf dem Siegerpodest wieder mit ihren Teamkolleginnen um die Wette strahlen und den zweiten Rang genießen.
Denn auf der letzten Runde hatte Franziska Preuß (30) das Duell mit Lou Jeanmonnot (26) klar für sich entschieden und somit den ersten Staffelsieg eines deutschen Damenquartetts seit Januar 2021 klargemacht.
Titelfoto: GEORG HOCHMUTH / APA / AFP