Oberhof - Für die deutschen Biathleten ist der Heim-Weltcup in Oberhof bisher ein Wochenende zum Vergessen. Nach Sprint und Verfolgung steht ein 16. Platz durch Philipp Nawrath (31) als bestes Ergebnis zu Buche - das hatte sich das DSV-Team völlig anders vorgestellt.
Besonders hart traf es Lokalmatador Philipp Horn: Der 30-jährige Thüringer zielte bei 30 Schüssen insgesamt zehnmal daneben, das reichte nur für die Plätze 44 und 45 und damit für keinen einzigen Weltcup-Punkt.
"Schade ist untertrieben. Ich bin richtig enttäuscht", sagte Horn nach dem Verfolger, bei dem er, anstatt Plätze gutzumachen, sogar noch einen abrutschte.
"Ich sehe nach dem Rennen die Stimmung, ich schaue hoch auf die Tribüne, sehe dort meine Familie. Ich würde ultra gerne mich mitfreuen, mitfeiern", trauerte der DSV-Athlet der verpassten Chance hinterher und nannte die Tage in Oberhof "unglaublich bitter".
Für Justus Strelow (28) lief es zwar am Schießstand besser, dafür kam der Sachse in der Loipe nicht hinterher.
"Ich habe versucht, in den ersten zwei Runden gut mitzugehen und habe in den letzten zwei Runden dann ganz schön gebüßt", erklärte der beste Schütze des Vorjahres. Auch er habe sich erhofft, mehr Plätze gutzumachen.
Biathlon: Johannes Kühn frustriert über störenden Fan
Johannes Kühn (33), im vergangenen Winter noch bester Deutscher im Gesamtweltcup, kommt in dieser Saison bisher noch nicht in Fahrt. Und auch in Oberhof verpasste er die Gelegenheit, wieder an der Weltspitze anzuklopfen.
Die Schuld für seine Fehlschüsse im Sprint sah der Routinier allerdings nicht nur bei sich!
"So toll die Fans hier immer sind, irgendeiner hat es nicht verstanden, dass man nichts sagt, wenn man gerade nicht schießt", meckerte der 33-Jährige nach dem Rennen, in dem er im Stehendanschlag zweimal daneben schoss.
"Die sind so nah dran, da hat einer die ganze Zeit dazwischen immer Höhöhö reingerufen", erzählte der Sprintsieger von Hochfilzen 2021: "Dann hab ich geschossen, dann hat er wieder Höhöhö gemacht. Das sollte man natürlich nicht hören, aber wenn der drei Meter nebendran ist, hört man das. Das war unangenehm, hätte ich besser machen können."
Die Einzelrennen sind vorbei, doch in der Single-Mixed- und der Mixed-Staffel hat Team Deutschland am heutigen Sonntag doch noch die Chance, sich mit dem Heim-Weltcup auszusöhnen.