Zunge steckte noch auf dem Skistock: Neue Details über Biathlon-Horrorunfall
Galtür (Österreich) - Anfang des Monats schockte die deutsche Biathletin Juliane Frühwirt (26) ihre Follower auf Instagram mit ihrer langen Liste an Verletzungen, die sie im März bei einem Unfall in Galtür erlitten hat - Zungentransplantation inklusive. Was genau eigentlich passiert war, behielt sie aber für sich. Bis jetzt!
Nur drei Tage nach ihrem 26. Geburtstag wollte die gebürtige Thüringerin nach einer verkorksten Biathlon-Saison an einem Langlauf-Sprintrennen teilnehmen.
Doch das Warm-up ging gewaltig schief: Frühwirt stürzte und stieß sich den Skistock durch die Wange in den Oberkiefer!
"Da war überall Blut", erzählte Frühwirt der Bild. "Ich wollte um Hilfe schreien, aber es ging nicht. Mit den Skiern bin ich dann schnell ins Erste-Hilfe-Zelt gefahren."
Sie selbst habe zwar nicht gesehen, wie groß das Loch in ihrer Wange gewesen sei: "An der Reaktion der Menschen habe ich gemerkt, dass es doch schlimmer ist."
Sofort ging es ins Krankenhaus in Zams, danach dann weiter in die Klinik in Innsbruck, wo Frühwirt operiert wurde.
Juliane Frühwirt musste Schlucken und Trinken neu erlernen
Für die 26-Jährige ist die Zeit in der Klinik der absolute Horror.
"Bei der Operation hatte ich die schlimmsten Schmerzen, die ich je hatte. Der linke Teil der Zunge war abgerissen und steckte noch im Stock. Meine Zunge war nach der OP so angeschwollen, dass meine Kiefergelenke ausgekugelt waren", schilderte sie die fürchterlichen Details. Außerdem waren die Vorderzähne locker und abgebrochen.
Sogar Schlucken und Trinken musste sie neu erlernen - doch ihr Kampfgeist war nie gebrochen.
Schon im Mai startete die Biathletin wieder ins Training, trat Anfang Juli bei einem 70 Kilometer langen Ultatrail-Berglauf an. Das große Ziel: sich im Biathlon-Weltcup zu etablieren.
Ganz ist die furchtbare Zeit noch nicht vorbei, noch immer ist sie deutlich müder als vor dem Unglück und hat natürlich auch schlechte Tage. Doch Frühwirt zieht nicht nur Negatives aus ihrem Horror-Unfall: "Die Problem-Horizonte verschieben sich. Es geht immer irgendwie weiter. Alle Erfahrungen formen uns."
Titelfoto: Bildmontage: Sven Hoppe/dpa, Screenshot/Instagram/jule_fruehwirt98