City-Biathlon trotzt dem Regen! Bö und Strelow liefern sich heißen Fight
Dresden - "This is your family", meinte Johannes Thingnes Bö auf der Pressekonferenz nach dem City-Biathlon in Dresden zu Justus Strelow. Der verneinte. Es waren einige der Fans (4000 im Stadion, 5000 an der Strecke), die trotz Dauerregens zahlreich zur Premiere kamen und erlebten, wie sich der Norweger mit dem Sachsen einen packenden Fight mit sauschnellem Schießen lieferte ...
Am Ende brauchte Strelow bei fünf Einlagen (25 Schuss) fünf Nachlader, um alle Scheiben zu treffen. Der Olympiasieger lediglich zwei und dabei legten beide ein hohes Tempo vor.
Als Bö anschließend erklärte, dass er "erst seit acht Tagen im Schießtraining" sein, schlief dem Hermsdorfer das Gesicht ein: "Ich habe ja noch ein bisschen Zeit zum Trainieren."
Der Champion beruhigte Strelow: "Beginner Glück." Und obwohl die beiden sich so knallhart duellierten, gewann keiner den City Biathlon.
Als Bö in Führung liegend, die Gasse zum Überholen für den 27-Jährigen auf den letzten 100 Metern zumachte, zog in Strelows Rücken Jakov Fak (Solwenien) vorbei und triumphierte.
Bö wurde Zweiter und fand: "Es war schwierig für alle. Es war ein dynamisches Feeling wie im Winter wenn man auf Eis läuft."
City-Biathlon in Dresden: Weltcup-Gesamtsiegerin Vitozzi vom Pech verfolgt
Deshalb riskierten die Stars bei dem regennassen Untergrund nicht alles, um keine Verletzung zu riskieren. Vom Pech verfolgt schien Weltcup-Gesamtsiegerin Lisa Vittozzi. Vorm Quali-Rennen fiel ihr Gewehr um, der Lauf war verbogen, die Fehler-Quote dementsprechend.
Vorm Hauptrennen wurde die Waffe repariert und die Italienerin zeigte ihre Klasse. Doch auf der Schlussrunde verlor sie auch noch den rechten Stock.
Die Deutsche Johanna Puff zog vorbei: "Aber ich wusste, wenn sie den neuen Stock hat, ist sie vorbei. Lisa hat verdient gewonnen, sie war mit Abstand die Stärkste."
Auch weil Vittozzi cool blieb: "Ich habe den Fokus behalten und hoffe, dass ich die Missgeschicke für diese Saison abgehakt haben."
Von der Zweitplatzierten Puff gab's ein Lob an die Fans: "Es ist der Hammer wie viele Leute am Streckenrand standen, im Stadion waren und uns anfeuert haben. Das hat Spaß und Lust auf mehr gemacht."
Titelfoto: Fotomontage: Lutz Hentschel