Blutiger Abschluss der Biathlon-WM: Massenstart endet für DSV-Star dramatisch!
Nové Město (Tschechien) - Die Medaillen waren längst vergeben, da sorgte der Zieleinlauf eines Deutschen bei der Biathlon-WM für gewaltiges Aufsehen: Für Johannes Kühn (32) endeten die Titelkämpfe blutig!
Mit blutüberströmtem Gesicht überquerte der DSV-Star als 14. die Ziellinie, doch weil er anschließend wie die meisten Sportler vor Erschöpfung auf dem Boden lag, merkte zunächst kaum jemand, dass etwas bei Kühn nicht stimmte.
Erst seine Teamkollegen Justus Strelow (27) und Benedikt Doll (33) bemerkten die heftig blutende Wunde an Kühns Kopf und riefen sofort die Mediziner herbei.
Doch was war passiert? In der letzten Abfahrt war Kühn gestürzt - und hatte sich dabei den Lauf seines Gewehres heftig an den Kopf geschlagen!
Mit einem dicken weißen Verbandsturban um den Kopf, begleitet vom Mannschaftsarzt und immer noch schwer gezeichnet gab der gebürtige Passauer aber in der Mixed Zone Entwarnung: "Ich habe Kopfweh, aber sonst geht es soweit gut."
Es habe ihm die Ski verschnitten, erklärte Kühn, der zu diesem Zeitpunkt mit Doll und dem Franzosen Émilien Jacquelin (28) noch um den elften Platz kämpfte. "Dann bin ich seitlich einige Meter über den Boden gerutscht, da ist mir der Lauf vom Gewehr gegen den Kopf geknallt."
Er habe gar nicht sofort gemerkt, was los war: "Es hat erst mal nur wehgetan, beim Loslaufen habe ich aber gemerkt, dass da Blut auf dem Ski ist."
Dennoch brachte Kühn sein Rennen noch mit einem respektablen 14. Platz zu Ende - auch wenn ihm das Blut sogar schon in die Augen lief.
Johannes Kühn kann sich mit der enttäuschenden Biathlon-WM versöhnen
Damit kommt die ohnehin schon enttäuschende WM für den 32-Jährigen auch noch zu einem dramatischen Abschluss. Immerhin: Mit seiner Top-15-Platzierung in der "Königsdisziplin" Massenstart versöhnte sich Kühn ein wenig mit den Titelkämpfen.
"Insgesamt ein versöhnlicher Abschluss für bescheidene Weltmeisterschaften", bilanzierte der Neunte des Gesamtweltcups.
Denn mehr als die vier Plätze in den Top 20, die Kühn in den vier Einzelrennen sammelte, sei schlicht nicht möglich gewesen: "Wir haben keine Chance gehabt vom Material her. Wir waren für die Medaillen nicht konkurrenzfähig."
Bleibt für die deutschen Biathleten zu hoffen, dass in den verbleibenden drei Weltcup-Stationen das Material wieder stimmt - und sie an die Ergebnisse der bisherigen Saison anknüpfen können, schließlich gewannen sie vor der WM vier von 14 Einzelrennen.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa