Bittere Pille für Silber-Medaillistin: WM-Aus für deutschen Biathlon-Star!
Antholz (Italien) - Das ist ganz bitter! Im vergangenen Jahr gelang Hanna Kebinger (26) ein raketenhafter Aufstieg in Richtung erweiterte Biathlon-Weltspitze, bei der Heim-WM in Oberhof holte sie Silber mit der Staffel. Doch nach einem seuchengeplagten Winter 2023/24 steht nun fest: Kebinger wird die anstehende WM verpassen!
Es war eigentlich schon vorher klar: Hanna Kebinger kam in den bisherigen Saisonrennen nicht über Platz 22 hinaus, hat deshalb nicht einmal die halbe WM-Norm und durch ihre Nicht-Nominierung für den Weltcup in Antholz auch keine Gelegenheit mehr, diese zu schaffen.
DSV-Sportdirektor Felix Bitterling bestätigte nun aber auch offiziell: Die im tschechischen Nové Město na Moravě stattfindenden Titelkämpfe (7. bis 18. Februar) finden ohne die 26-Jährige statt!
Kebinger könne zurzeit nicht an ihre Leistungsgrenze gehen, sagte Bitterling in Antholz zur Deutschen Presse-Agentur und machte klar: "In dem Fall gibt es nicht viel drum herumzureden. Das bedeutet für sie das WM-Aus."
"Aber das liegt nicht daran, dass wir an Hanna zweifeln, sondern weil sie nicht die Energie hat, absolute Spitzenleistungen zu bringen. Da ist jetzt auch die Weltmeisterschaft echt zweitrangig", erklärte der Sportdirektor.
Wegen einer Corona-Erkrankung Anfang Dezember verpasste die Silber-Medaillistin der letzten WM die Weltcupstationen in Hochfilzen und Lenzerheide und kommt seither nicht in die Spur: Bei den Heim-Weltcups in Oberhof und Ruhpolding hinkte sie besonders läuferisch hinterher und war weit von Spitzenpositionen entfernt.
Es folgte die Nicht-Nominierung für Antholz, um vollständig gesund zu werden - und damit nun auch das WM-Aus.
Hanna Kebinger kämpfte sich schon öfter aus gesundheitlichen Tiefs zurück
"Wichtig ist, dass man herausfindet, wo das seinen Ursprung hat. Sind das Ausläufer ihrer Corona-Infektion oder etwas anderes?", fragte Bitterling. Deshalb werde Kebinger zunächst auf Wettkämpfe, aber auch auf Training verzichten.
"Sie ist eine wichtige Athletin für uns, die noch viele Jahre eine gute Zukunft in diesem Zirkus haben kann, und das steht an oberster Stelle", betonte der Funktionär.
Kebingers Gesundheit machte der Biathletin schon öfter einen Strich durch die Rechnung: Erst im vergangenen Winter musste sich die 26-Jährige, weil sie die Ausscheidungsrennen krankheitsbedingt verpasst hatte, über den Deutschland-Pokal und den IBU-Cup in den Weltcup hochkämpfen.
Dort erzielte sie auf Anhieb Top-Ten-Resultate, durfte bei der WM in Oberhof starten und gehörte seither zum festen DSV-Aufgebot. Im letzten Rennen des Winters verpasste sie sogar ihre erste Podestplatzierung um nur drei Sekunden.
Anstatt an diese Leistungen anknüpfen zu können, wurde Kebinger also nun erneut zurückgeworfen - doch ihre Comeback-Qualitäten hat sie bereits zur Genüge unter Beweis gestellt.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa