Oslo (Norwegen) - Was die Deutschen können, geht auch bei den Norwegern, nur auf einem noch viel höheren Niveau: Das Trainerteam der erfolgsverwöhnten Nation zeigt sich nach dem ersten Weltcup im finnischen Kontiolahti rigoros und schmeißt einen Top-Star des Biathlons aus dem Kader.

Johannes Dale-Skjevdal (27) muss zurück in den zweitklassigen Ibu-Cup. Immerhin ist der Athlet der Weltcup-Dritte der Vorsaison, da kommt so ein konsequentes Vorgehen schon überraschend.

Bei den Norwegern ist die Konkurrenz allerdings so groß, dass sich die Athleten kaum Schwächen leisten dürfen, denn die Nachrücker scharren schon mit den Hufen. Von dem vorläufigen Aus Dale-Skjevdals profitiert Martin Uldal (23).

Teammanager Per-Arne Botnan stellte beim Nachrichtenportal "TV2" knallhart fest, dass der 27-Jährige einfach "zu schlecht" gewesen sei.

Der zweimalige Silbermedaillengewinner bei Weltmeisterschaften kam im Einzel auf dem 63. Platz ein, leistete sich dabei zwei Schießfehler.

In den darauffolgenden Rennen im Sprint und dem Massenstart landete er auf Rang 23 und 21 und verfehlte die Scheiben dabei insgesamt neunmal.

"Der Sport ist brutal. Es kann großen Spaß machen, wenn es Spaß macht, aber es ist nicht sehr motivierend, wenn es schlecht läuft. Ich werde sehen, was die Zukunft bringt", sagte ein niedergeschlagener Dale-Skjevdal "TV2".

Dennoch war er immer noch zu Scherzen aufgelegt: "Vielleicht sollte ich mir Iver Tildheim Andersen schnappen, nach Hause gehen und zehn Bier mit ihm trinken", sagte er lachend.

Der norwegische Langläufer (24) hatte diesen witzigen Satz nach seinem enttäuschenden achten Platz beim nationalen Auftakt in Beitostølen und der damit verpassten Weltcup-Qualifikation vom Stapel gelassen.

Ausgetauscht wird im norwegischen Team auch Weltmeisterin Ingrid Landmark Tandrevold (28), die in Kontiolahti mit beunruhigenden Herzproblemen zu kämpfen hatte.

Für sie rückt Marit Øygard (25) nach und wird damit in Hochfilzen am kommenden Wochenende ihr Weltcup-Debüt feiern.