Sie verpasste die gesamte Saison! Biathlon-Superstar packt über lange Leidenszeit aus

Mailand (Italien) - Eigentlich wollte sie ihren Titel als Gesamtweltcupsiegerin verteidigen, doch dann kam alles ganz anders: Die italienische Top-Biathletin Lisa Vittozzi (30) verpasste wegen Rückenproblemen die komplette vergangene Saison. Jetzt ist sie wieder auf dem Weg der Besserung und spricht erstmals selbst über ihre lange Leidenszeit.

Lisa Vittozzi (30) hat einen mehr als schwierigen Winter hinter sich.
Lisa Vittozzi (30) hat einen mehr als schwierigen Winter hinter sich.  © Jeff Mcintosh/The Canadian Press/AP/dpa

"Es waren vier sehr harte Monate, sowohl körperlich als auch mental", erzählte die 30-Jährige bei einem Medientermin des italienischen Skiverbands.

Denn Vittozzi war nach dem Gewinn des Gesamtweltcups und ihres ersten Einzel-Titels bei einer WM auch den Sommer über in bestechender Form, hatte sich weiter verbessert und das klare Ziel vor Augen, ihren Triumph zu wiederholen.

"Aber dann gab es im November einen Zwischenfall, der mich völlig ausbremste. Ich versuchte, bis Dezember durchzuhalten, aber mein Rücken hielt das nicht aus, ich hatte zu starke Schmerzen", schilderte die Italienerin den Beginn ihrer gesundheitlichen Odyssee.

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Weil ihre Rückenprobleme einfach nicht besser wurden, musste sie ihr geplantes Comeback immer wieder verschieben, bis im Januar schließlich die schwierige Entscheidung getroffen wurde, die komplette Saison auszulassen.

Biathlon: Lisa Vittozzi ist endlich auf dem Weg der Besserung

Ihr Rücken machte der Italienerin einen Strich durch die Rechnung.
Ihr Rücken machte der Italienerin einen Strich durch die Rechnung.  © MICHAL CIZEK / AFP

"Eine mittelmäßige Saison zu haben, in der ich mein Potenzial nicht zu 100 Prozent ausschöpfen konnte, machte keinen Sinn, denn dann hätte ich keine Zeit gehabt, mich zu erholen", erklärte die zwölffache WM-Medaillengewinnerin.

Doch auch, wenn Vittozzi wusste, dass das objektiv die richtige Entscheidung war, fiel es ihr schwer, von außen zuzuschauen.

"Es war ein bisschen destabilisierend, nicht an Wettkämpfen teilnehmen zu können. Es war ein Schock und ich musste mir Zeit nehmen, um das zu verarbeiten", sagte die Biathletin: "Ich hatte viel Druck und Sorge."

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Aktuell gehe es ihr jedoch gut, sie nehme an einem speziellen Rehaprogramm teil, um die Schmerzen unter Kontrolle zu halten.

"Tag für Tag sehe ich Verbesserungen, und das macht mich gelassener", erklärte Vittozzi. Das Ziel ist klar: Bei den Winterspielen 2026 in Antholz will die Italienerin ihren ersten Olympiasieg feiern. Rund zehn Monate hat sie noch, um sich dafür in Form zu bringen.

Titelfoto: MICHAL CIZEK / AFP

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