Oslo (Norwegen) - Egal, wie viele Rekorde er bis dahin gebrochen hat, oder eben auch nicht: In zwei Jahren ist für Biathlon-Superstar Johannes Thingnes Bö (31) auf jeden Fall Schluss.
Der fünfmalige Olympiasieger erklärte im Podcast "Extrarunde", dass er nach den Olympischen Winterspielen von Mailand und Cortina 2026 auf jeden Fall seine Skier und das Gewehr an den Nagel hängen wird.
"Ich werde nicht weitermachen. Ob ich fünf, sechs oder sieben Kugeln [für den Gesamtweltcup, Anm. d. Red.] oder ob ich 85, 90 oder 100 Siege habe, ist dann nicht mehr wichtig. Das Datum steht fest. Bis dahin nehme ich alles mit, was möglich ist", erklärte er.
Den Entschluss hat der Ausnahmeathlet des norwegischen Teams schon vor einiger Zeit getroffen, das habe einen positiven Einfluss auf seine Karriere gehabt. "Ich bin entspannter als vorher und kann die Wettkämpfe genießen. Das Reisen fühlt sich weniger stressig an und macht mehr Spaß", führte er aus.
Einer der Gründe, warum 2026 definitiv Schluss mit dem Biathlon ist, ist die Tatsache, dass sein Sohn in die Schule kommt. So sei es dann Zeit, sich auf andere Dinge zu fokussieren. Der Sport bedeute nicht nur für ihn sehr viel Stress und Entbehrung, sondern vor allem für seine Frau Hedda und seinen Sohn (4) sowie seine Tochter (1).
Johannes Thingnes Bö steht kurz davor, einen wahnsinnigen Rekord von Ole Einar Björndalen zu brechen
Ein großes Ziel, das Bö unbedingt noch erreichen will, ist der Weltcup-Siege-Rekord von Biathlon-Legende Ole Einar Björndalen (50).
Der große Dominator vor der Ära Bö hat 108 Mal ganz oben auf dem Podium gestanden, sein jüngerer Nachfolger bereits 102 Mal.
Es fehlen also nur noch sechs Siege, um den Rekord einzustellen, sieben, um alleiniger Rekordhalter zu werden. Das sollte Bö in der bevorstehenden Saison auf jeden Fall gelingen. Er geht wieder als der absolute Top-Favorit in die Rennen.
Ohnehin ist der Norweger bereits hochdekoriert. Insgesamt 38 Medaillen hat er bei Weltmeisterschaften gesammelt, neunmal Edelmetall bei Olympischen Winterspielen gesichert, fünfmal den Gesamtweltcup und zwölfmal den Disziplinen-Weltcup gewonnen.
In der bevorstehenden Saison kann sich Bö erfolgstechnisch in ganz neue Sphären katapultieren.