Sekunden-Krimi! Franzi Preuß feiert nächsten Sieg und greift nach Biathlon-Gesamtweltcup
Oslo (Norwegen) - Was für ein Krimi! Franziska Preuß hat beim Weltcup-Finale in Oslo ihren dritten Saisonsieg gefeiert - nur 0,2 Sekunden vor ihrer ärgsten Konkurrentin um den Gesamtweltcup, Lou Jeanmonnot. Damit baut sie ihren Vorsprung auf insgesamt 35 Punkte aus und sichert sich zudem den Sprint-Weltcup.

Die beiden laufen derzeit in einer eigenen Liga! Das Duell zwischen Preuß und Jeanmonnot um den Biathlon-Gesamtweltcup nimmt immer mehr Fahrt auf.
Im Sprint von Oslo lieferten beide Sportlerinnen eine blitzsaubere Leistung am Schießstand ab und waren auch läuferisch und in den Schießzeiten sehr nah beieinander - doch als Jeanmonnot die Ziellinie überquerte, hatte Preuß um Haaresbreite die Nase vorn!
In den letzten Jahren war es eher Preuß, die im Sekunden-Krimi das Nachsehen hatte, dieses Mal war das Glück aber auf der Seite der Deutschen.
Und diese 0,2 Sekunden könnten sich noch als unglaublich wertvoll erweisen: Anstatt dass Jeanmonnot den Rückstand auf fünf Punkte verkürzte, baute die 31-Jährige ihn auf 35 Punkte aus.
In der Verfolgung am Samstag gehen die beiden damit gleichzeitig auf die Strecke, mehr als 20 Sekunden vor der drittplatzierten Suvi Minkinnen aus Finnland. Im Kampf zwischen den beiden Frauen geht es also von der ersten Sekunde an ums Ganze.
Biathlon: Von den Deutschen kann nur Franziska Preuß überzeugen

"Ich bin jetzt schon mega erleichtert, dass das hingehauen hat", strahlte Preuß nach dem Rennen. "Ich wollte es wie bei der WM machen, einfach Top oder Flop."
"Wir machen uns das Leben schon ein bisschen selbst schwer", lachte die Bayerin über den Konkurrenzkampf mit ihrer französischen Kontrahentin: "Da sieht man schon mal, wie besonders das ist. Jeder versucht einfach, sein Bestes zu geben, machen wir also so weiter."
Für die restlichen deutschen Starterinnen war es besonders in der Loipe eher ein gebrauchter Tag.
Obwohl niemand mehr als eine Scheibe verfehlte, belegte Sophia Schneider als zweitbeste DSV-Athletin nur den 27. Rang, der Rest sortierte sich weit dahinter ein.
Besonders hart traf es Selina Grotian: Die Sechstplatzierte im Gesamtweltcup stürzte schon in der ersten Runde, hatte dadurch einen gewaltigen Rückstand und verpasste sogar die Verfolgung.
Titelfoto: Javad Parsa/NTB/dpa