Emotionales Drama um deutsches Biathlon-Ass! Horn weint und gesteht: "Das hasse ich"

Lenzerheide - Im Ziel kamen ihm die Tränen, er musste von Betreuern getröstet werden, doch das war am Samstag gar nicht möglich. Nach einem Schießdebakel im Sprint der Biathlon-WM in Lenzerheide hat Philipp Horn (30) emotional tief blicken lassen. "Das hasse ich im Biathlon, weil es einfach so viel mehr Enttäuschung als schöne Gefühle manchmal bringt", sagte er in einer Medienrunde.

Philipp Horn (30) fühlte sich zunächst super und weinte am Ende des Tages nach einem misslungenen Sprint.  © Martin Schutt/dpa

Drei Fehler hatte er sich im Liegendschießen geleistet und dafür keine richtige Erklärung. Direkt nach dem Rennen sagte er im ZDF: "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht so richtig, eigentlich lief heute alles genau, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe genau die richtige Einstellung gehabt, richtig Bock auf das Rennen. Ich liebe diese Strecke, geiles Wetter, geile Bedingungen. Ich war richtig gut drauf vorm Start und habe gedacht: 'Heute ist mein Tag.' Und das habe ich mir gedacht bis zum Liegendschießen."

Nach einer guten und lockeren Auftaktrunde kam er an den Schießstand, legte sich hin, dann nahm das Drama seinen Lauf. Bei einem Schuss rutschte er mit dem Ellenbogen weg, beim nächsten Fehlschuss wusste er nicht, was er falsch gemacht hatte, und der letzte sei kein schlechter gewesen, doch auch der verfehlte sein Ziel.

"Dann stehst Du vom Liegendschießen auf und weißt, die WM ist gelaufen. Verfolger ist verkorkst, Massenstart ist dahin. Keine Ahnung, es ist einfach scheiße gerade", machte er aus seiner Gefühlswelt kein Geheimnis.

Biathlon Staffel-Fluch gebrochen! Deutsche Biathlon-Herren springen aufs Podest

Am Ende landete Horn auf Rang 44 und geht von dieser Position aus heute in das Verfolgungsrennen (15.05 Uhr). Wiedergutmachung wird er auf jeden Fall betreiben wollen, auch wenn es enorm schwer sein dürfte, nach dieser herben Enttäuschung die Kurve zu bekommen.

Anzeige

Biathlon: Philipp Horn ist seine Leistung im Sprint fast peinlich

Am Schießstand hatte Horn ein Debakel erlebt.  © Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa

Er gab zu, dass es ihm schwerfalle, sich jetzt an das Gute zu erinnern, "gerade habe ich einfach bisschen die Nase voll", so Philipp Horn.

Im Stehendschießen leistete sich der Thüringer einen Fehler, im Ziel hatte er auf Rekord-Weltmeister Johannes Thingnes Bø (31) 2:17,2 Minuten Rückstand.

"Es ist mir richtig unangenehm, wenn ich jetzt hier wieder vor Ihnen stehe und daran denke, wie ich gestern gesagt habe, dass ich mir ein gutes Gefühl und gutes Selbstvertrauen erarbeitet habe", war Horn sein Sprint fast peinlich.

Biathlon Biathlon-Knall! Krasse Änderung im Weltcup-Kalender sorgt für Wirbel

Sportdirektor Felix Bitterling (47) erklärte im ZDF mit Hinblick auf das generelle Abschneiden der deutschen Männer: "Es war halt nicht gut genug. Ich will jetzt gar nicht draufhauen, das müssen wir intern besprechen. Es ist den größten Teil der Saison jetzt auch nicht so toll gelaufen. Leider haben wir heute nicht geschafft, das Ruder rumzureißen. Es bringt jetzt nichts, rumzujammern, jetzt muss man sich neu fokussieren, morgen eine andere Leistung zeigen und sich dann für den Rest der WM noch in eine anständige Form bringen."

Bester Deutscher war Philipp Nawrath auf Rang 18, Justus Strelow wurde 30., Danilo Riethmüller 40. und Horn eben 44.

Mehr zum Thema Biathlon: