Von der Loipe auf den OP-Tisch: Biathlon-Star muss sich unters Messer legen
Norwegen - Die gesundheitlichen Rückschläge hören nicht auf: Die norwegische Top-Biathletin Ingrid Landmark Tandrevold (28) muss sich kurz nach dem Saisonfinale am Holmenkollen wieder einer Operation unterziehen. Dieses Mal betrifft es allerdings nicht das Herz, sondern die Mandeln.

Auch, wenn die Weltcup-Saison bereits beendet ist, hätten Tandrevold noch Rennen bevorgestanden: Am kommenden Wochenende stehen die Norwegischen Meisterschaften an.
Diese muss sie jetzt aber absagen, denn eine bereits geplante Mandel-Operation wird vorgezogen.
"Eigentlich sollte die Operation erst später im Frühjahr stattfinden, aber als sich die Gelegenheit ergab, hielten wir es für klug, sie zu nutzen", sagte die norwegische Teamärztin Aasne Fenne Hoksrud. Es sei zwar unglücklich im Hinblick auf die Landesmeisterschaften: "Aber dadurch, dass sie jetzt operiert wird, kann sie im Frühjahr auch schneller mit dem Training beginnen."
Auch Tandrevold selbst betonte, dass sie sich eigentlich sehr auf die Meisterschaften gefreut habe: "Gleichzeitig habe ich jetzt einen besseren Start in eine wichtige olympische Saison, die mir sehr viel bedeutet."
Biathlon: Zweiter Eingriff in diesem Winter für Ingrid Landmark Tandrevold

Damit nimmt sie auch gleich ihren eigenen Aussagen den Wind aus den Segeln, als sie nach einem verkorksten Rennen in Oslo darüber sprach, keine große Motivation für eine weitere Trainingssaison zu haben, und damit Rücktrittsgerüchte auslöste.
"Ich hatte in diesem Jahr einige gesundheitliche Probleme, und jetzt möchte ich wirklich versuchen, meine Gesundheit in Ordnung zu bringen, bevor ich nach vorne blicke", erklärte die 28-Jährige.
Denn schon während der Saison hatte sich die 28-Jährige einer OP unterziehen müssen, allerdings am Herzen: Sie litt an einer Herzrhythmusstörung, die immer wieder bei Belastung auftrat und die dafür sorgte, dass sie mehrfach Rennen unterbrechen musste.
Der Eingriff kurz vor Weihnachten sorgte bisher aber dafür, dass die Störung nicht mehr auftrat, schon nach wenigen Wochen konnte Tandrevold in den Weltcup zurückkehren und gewann dort im März sogar den Sprint in Nove Mesto.
Titelfoto: Jure Makovec / AFP