Biathlon-Festspiele gehen weiter: Deutsche Damen trotzen Krankheit!
Östersund (Schweden) - Die deutschen Erfolgstage im schwedischen Östersund gehen weiter! Nach den unglaublichen vier Podestplätzen der deutschen Biathleten am vergangenen Wochenende sammelte die Damen-Staffel mit Rang drei die nächste Top-Platzierung ein.
Eine klasse Performance am Schießstand mit insgesamt nur vier Nachladern sicherte dem deutschen Quartett um Janina Hettich-Walz (27), Selina Grotian (19), Vanessa Voigt (26) und Franziska Preuß (29) den Platz auf dem Podium hinter Norwegen und Schweden.
Dabei war der Tag alles andere als ideal für die deutschen Biathletinnen gestartet: Sophia Schneider (26), die im Einzel am Sonntag noch den fünften Platz belegt hatte, war mit Halsschmerzen und Infektionssymptomen aufgewacht und musste durch Grotian ersetzt werden.
Die größte deutsche Nachwuchshoffnung seit Laura Dahlmeier (30) und Magdalena Neuner (36) kam so unverhofft zu ihrem ersten Staffeleinsatz im Weltcup.
Außerdem war es im Gegensatz zum vergangenen Wochenende, als Preuß und Voigt im Einzel auf Platz zwei und drei landeten und Roman Rees (30) und Justus Strelow (26) den Männern gar einen Doppelsieg sicherten, rund zehn Grad wärmer in Östersund.
Ein Problem für die deutschen Skijäger, schließlich wird das Fluorwachs-Verbot für die Skier immer relevanter, je wärmer es wird - die Konsequenzen waren bei den Testwettkämpfen in Norwegen zu sehen, als die Lokalmatadoren alles in Grund und Boden liefen.
Franziska Preuß feiert perfektes Weltcup-Comeback
Doch die Deutschen ließen sich nicht beirren, auch ein Sturz von Startläuferin Hettich-Walz auf der ersten Runde hielt das Team nicht auf.
Auch wenn auf der Loipe immer wieder eine Lücke gerissen wurde, kämpfte sich das deutsche Quartett durch eine (fast) tadellose Performance am Schießstand immer wieder zurück, während Favoriten wie Frankreich oder Italien Federn ließen.
"Es war sehr hart, die Bedingungen heute sind extrem langsam", sagte Schlussläuferin Preuß nach dem Rennen. Spaß habe sie trotzdem gehabt: "Ich bin zufrieden."
Und was für ein Comeback für die 29-Jährige, die die vergangene Saison krankheitsbedingt noch vor der Heim-WM abbrechen musste! Zwei Podestplätze in den ersten beiden Weltcup-Rennen nach ihrer Rückkehr - so darf es wohl weitergehen.
Titelfoto: IMAGO / Bildbyran