Oslo (Norwegen) - Emotionaler Abschied für die Bø-Brüder! Zum letzten Mal bestritten zwei der besten Biathleten aller Zeiten ein Weltcup-Rennen, und das vor heimischem Publikum. Mit dem Ausgang des Rennens hatten sie beim Sieg des Schweden Sebastian Samuelsson wenig zu tun - dafür wurde es danach umso bewegender.

Sportlich war es der letzte Tag ihrer Karriere für die Bø-Brüder, allerdings keiner für die Geschichtsbücher. Johannes Thingnes kam nur auf dem siebten, Tarjei nach seiner Krankheit nur auf dem 23. Platz ins Ziel.

Doch besonders Tarjei konnte die letzte Runde seiner Karriere noch einmal genießen, schnappte sich die norwegische Fahne und blieb kurz vor der Ziellinie noch einmal stehen, um sich vor der Tribüne zu verbeugen.

Im Ziel warteten dann die Teamkollegen mit einer Sektdusche, mit speziell angefertigten Flaschen, um die Feier einzuläuten.

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Auch für den Abend ist ein rauschendes Fest geplant, die Saisonabschluss-Party des norwegischen Wachs-Teams steht ganz im Zeichen des Abschieds des Brüder-Duos.

"Es ist eine tolle Geschichte, dass wir den Weltcup jetzt zusammen verlassen", schwärmte Johannes Thingnes Bø am ARD-Mikrofon. "Es war ein ganz schöner Ritt für uns, aber es ist Zeit, aufzuhören und für die nächste Generation Platz zu machen." Es sei ein Traum gewesen, so viel gemeinsam erreicht zu haben: "Wir können auf so viel zurückblicken."

Und wie: Tarjei Bø gewann 2011 als jüngster Biathlet aller Zeiten den Gesamtweltcup, sein Bruder übertrumpfte das mit fünf Gesamtsiegen. 368 Podien, 35 WM-Titel, 18 kleine Kristallkugeln für die Disziplinwertungen teilen sie unter sich auf.

Der ältere Bruder ergänzte auf Deutsch: "Wir sind wunschlos zufrieden mit allem, unserer Karriere natürlich, dieser Sonntag hier am Holmenkollen. Die Sonne scheint, alles scheint für uns, so viele Leute sind nicht nur uns, aber auch wegen uns gekommen. Wir müssen allen Danke sagen."

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Mit Kronen und Umhängen ausgestattet drehten die Bøs zu den dramatischen Klängen von "Time to Say Goodbye" noch eine Ehrenrunde vor der Tribüne, bevor sie sich zum letzten Mal in ihrer Karriere vom Publikum verabschiedeten.

In Zukunft wollen sie mehr für ihre Familien da sein, weshalb sie beide auch ein Jahr vor den Olympischen Spielen Schluss machen: "Jetzt werden wir erst einmal Väter sein", sagte Tarjei. "Wir müssen unseren Familien so viel zurückgeben."