DSV trifft nächste fragwürdige Personalentscheidung und erntet heftige Kritik von Biathlon-Fans
Antholz (Italien) - Personelle Veränderung beim DSV in Antholz! Die deutsche Biathletin Stefanie Scherer (28) wird, obwohl sie für das nächste Rennen qualifiziert wäre, vorzeitig vom Weltcup abreisen. Stattdessen gibt es zwei Nachrückerinnen für die Staffel - und viel Kritik für den deutschen Verband.
Für Scherer ist das Abenteuer Weltcup nach nur zwei Rennen bereits wieder vorbei - obwohl sie im Sprint von Antholz den 54. Platz belegte und somit eigentlich im Verfolgungsrennen am morgigen Samstag starten dürfte, entschied sich der DSV, sie nicht antreten zu lassen.
"Stefanie Scherer wird aus Antholz abreisen und keine weiteren Wettkämpfe mehr bestreiten. Sie wird sich stattdessen voll auf die EM-Vorbereitung konzentrieren", verkündete der Verband auf Instagram.
Ohne Scherer hat das Team aktuell nur noch drei Athletinnen, weil der DSV in Antholz von vornherein zwei Plätze frei ließ und nur vier Sportlerinnen mitnahm.
Da am Sonntag allerdings eine Staffel gelaufen wird, reisen nun mit Julia Kink (20) und Marlene Fichtner (21) zwei Athletinnen von der EM-Vorbereitung in Ridnaun an, die man explizit deshalb nicht mit zum Weltcup genommen hatte - und voraussichtlich wird nur eine von ihnen die Staffel überhaupt laufen.
Biathlon in Antholz: Deutsche Fans verstehen die Welt nicht mehr
Diese Maßnahme stieß bei den deutschen Biathlon-Fans auf großes Unverständnis, dem sie auf Instagram freien Lauf ließen.
"Muss man nicht verstehen, dass man nicht direkt mit sechs Frauen anreist und so jetzt nur die Staffel auffüllt, anstatt in Sprint und Verfolger anzutreten", kommentierte etwa eine Followerin.
Zahlreiche andere stimmten ihr bezüglich der "fragwürdigen Personalentscheidungen" zu, nicht alle drückten ihre Kritik freundlich aus: "Und damit wird die komplett lächerliche Entscheidung, dass man nur vier nominiert hat von Beginn an, absolut ad absurdum geführt", schrieb ein weiterer User.
"Es fiel ja schon schwer, die Entscheidung nachvollziehen zu können, nur mit vier Plätzen nach Antholz zu reisen", fasste ein Kommentator das Dilemma der Fans zusammen. "Aber jetzt auch noch jemanden aus dem Verfolger zu nehmen und dann zwei aus der EM-Vorbereitung zu holen für einen möglichen Staffelplatz, lässt dann doch einige Fragen offen."
Es sei "echt keine Glanzleistung" der Verantwortlichen gewesen - doch vielleicht kann sich der DSV mit der Rückkehr der erkrankten Vanessa Voigt (27) und Julia Tannheimer (19) bei der WM-Nominierung wieder mit seinen Fans versöhnen.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa