Biathlon brutal! Norwegen schmeißt Gesamtweltcup-Zweiten aus dem Team
Norwegen - Eigentlich war er im norwegischen Biathlon-Team gemeinsam mit seinem Bruder Johannes (31) immer eine fest gesetzte Größe, und auch jetzt liegt er auf dem elften Rang in der Gesamtwertung! Doch die Norweger müssen einen Athleten streichen - und so trifft es den Gesamtweltcup-Zweiten des Vorjahres Tarjei Bø (36), der nicht im Kader für Frankreich steht.
Eigentlich haben alle Nationen nämlich nur sechs Weltcup-Startplätze zur Verfügung, weil ein Norweger aber den IBU-Cup der Vorsaison gewonnen hatte, bekamen die Skandinavier für die ersten beiden Weltcups einen zusätzlichen Startplatz.
Deshalb mussten die Trainer jetzt aussortierten - und für den Weltcup in Le Grand-Bornand in Frankreich trifft es Tarjei Bø! Der Routinier darf in Sprint und Verfolgung nicht an den Start gehen, hat allerdings trotzdem genug Punkte gesammelt, um im Massenstart am Sonntag antreten zu dürfen.
Hier sind die ersten 25 des Gesamtweltcups automatisch qualifiziert, unabhängig von nationalen Quoten. Deshalb reist Bø trotzdem mit dem Team zum Weltcup, muss aber bei den ersten Rennen zuschauen.
Damit brechen die Norweger mit ihrer eisernen Regel, immer den Schlechtesten im Gesamtweltcup zu streichen, wie etwa Johannes Dale-Skjeval (27) erst vor einer Woche schmerzlich feststellen musste.
Biathlon: Norwegen hat einen unglaublich großen Talente-Pool
Denn Vetle Sjåstad Christiansen (32) liegt noch drei Punkte und zwei Ränge hinter seinem Landsmann. Doch auch er ist noch nicht auf der sicheren Seite - wie bereits vor einem Jahr könnte er in Oberhof aus dem Kader gestrichen werden.
"Jeder von ihnen [im aktuellen Weltcup-Kader, Anm. d. Red.] wird nun in den nächsten beiden Weltcup-Runden mindestens je einen Sprint- und Verfolgungsstart absolvieren, sodass wir eine solide Basis haben, um über weitere Selektionen für Ruhpolding nachzudenken", erklärte Nationalmannschaftsmanager Per Arne Botnan (55).
Somit hat Tarjei Bø, einst jüngster Gesamtweltcupsieger aller Zeiten, zumindest eine Startgarantie für die Wettkämpfe in Oberhof - danach stehen die norwegischen Trainer dann wieder vor der Qual der Wahl.
Denn nicht nur sind alle Athleten im Weltcup absolut in der Lage, aufs Podium zu laufen, auch aus dem IBU-Cup drängen zahlreiche weitere Talente nach und liefern Argumente für Einsatzzeiten auf höchstem Niveau.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa