Volleyball-Hammer! Zweimaliger Meister zieht sich aus Bundesliga zurück
Vilsbiburg - Die Frauen-Volleyball-Bundesliga muss in der kommenden Spielzeit auf einen Stammgast verzichten: Ein zweimaliger Deutscher Meister zieht sich freiwillig aus der höchsten Spielklasse zurück!
Nach 33 Jahren "endet eine Ära": Die Roten Raben Vilsbiburg haben für die neue Spielzeit 2024/25 keine Lizenz beantragt.
Ihren Abschied von der großen Bühne verkündeten die Bayern am Dienstag in einer Pressemitteilung.
Der Verein begründete das mit der "wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit", die es den Verantwortlichen nicht mehr möglich machte, "den Rahmen für einen erfolgreichen Spielbetrieb in der höchsten deutschen Spielklasse zu organisieren."
Mit anderen Worten: Es fanden sich nicht genug Gönner und Sponsoren, um ein schlagkräftiges Team zu finanzieren. Nicht zuletzt die Gehälter der Spielerinnen in der Bundesliga steigen, für einen kleinen Standort wie Vilsbiburg (12.500 Einwohner) zu viel, um weiter im Konzert der Großen mitzuspielen.
Dabei hatte der kleine Verein 2008 und 2010 für großes Aufsehen gesorgt, als die Roten Raben die Deutsche Meisterschaft holten. 2009 und 2014 kam der Pokalsieg dazu.
Der Tabellen-Achte der diesjährigen Hauptrunde war Ende März gegen Meisterkandidat SSC Schwerin in der Serie "best of three" mit 0:2 in den Play-offs ausgeschieden.
Roten Raben Vilsbiburg gehen nach 33 Jahren nicht mehr in der Frauen-Volleyball-Bundesliga an den Start
Die Volleyball-Bundesliga (VBL) reagierte "überrascht" von der Nachricht und steht nun vor einem großen Problem: Die Ligagröße droht durch den Rückzug weiter zu schrumpfen.
Während der Spielzeit schied bereits der VC Neuwied 77 infolge eines Insolvenzantrages aus, sodass in der Zwischenrunde nur noch neun der zehn gestarteten Teams antraten.
Selbiges Schicksal hatte in der Vorsaison NawaRo Straubing ereilt, die im Januar 2023 einen Insolvenzantrag stellten.
Zum Saisonende 2022/23 hatte Schwarz-Weiss Erfurt seinen Rückzug aus der höchsten Spielklasse bekannt gegeben. Da kein Klub eine Lizenz für die Bundesliga meldete, musste die laufende Saison 2023/24 mit nur zwölf anstatt zehn Teams starten.
Nach dem Aus von Neuwied und dem Ende in Vilsbiburg sinkt damit die Zahl der Teams vorerst auf acht. Die VBL visiert nichtsdestotrotz für die übernächste Spielzeit 2025/26 ein Starterfeld mit zwölf Mannschaften an.
Titelfoto: Lutz Hentschel