Sportwelt unter Schock: Ausnahmetalent (18) stirbt kurz nach Champions-League-Spiel
Istanbul/Novara - Die Volleyball-Welt steht unter Schock! Die erst 18 Jahre alte italienische Spielerin Julia Ituma ist tot! Sie starb in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nach dem Champions-League-Spiel ihres Vereins Igor Gorgonzola Novara in der Türkei.
Das Team weilte zum Rückspiel im Halbfinale der Königsklasse in der Metropole am Bosporus, am Mittwochabend stand die Partie gegen Eczacibasi Vitra Istanbul auf dem Programm.
Vor einer Woche hatte der italienische Klub das Hinspiel mit 3:2 gewonnen, das Rückspiel am Mittwoch ging mit 0:3 verloren, womit die Mannschaft aus dem Wettbewerb ausschied.
Nach der Partie müssen sich im Volley Hotel Istanbul, in dem die Mannschaft wohnte und welches sich gemeinsam mit der Spielhalle in einem Gebäudekomplex befindet, schlimme Szenen abgespielt haben.
Denn die erst 18-jährige Sportlerin wurde vor dem Hotel tot aufgefunden. In ersten Berichten italienischer Medien ist die Rede davon, dass sie aus einem Fenster gestürzt sei. Laut einer italienischen Volleyballseite soll sie gegen 5 Uhr morgens aufgefunden worden sein, ihr Zimmer soll sich im fünften Stock des Hotels befunden haben.
Die Umstände sind aber noch völlig unklar, sodass Selbsttötungsabsichten auch nicht ausgeschlossen werden können.
"Ich bin schockiert über den tragischen Tod von Julia Ituma, 18-jährige Volleyballerin von Igor Novara. Mein Mitgefühl gilt der Familie, dem Verein, dem Verband und der gesamten großen italienischen Volleyball-Gemeinschaft", sagt der ehemalige Nationaltrainer Mauro Berruto (53).
Volleyballerin Julia Ituma von Igor Gorgonzola Novara galt als größtes Talent Italiens
Kurze Zeit vor ihrem Tod stand die Nationalspielerin Italiens noch mit ihren Mitspielerinnen wenige Meter vom Hotel entfernt auf dem Feld.
Die Diagonalangreiferin wurde während des Spiels für die türkische Angreiferin Ebra Karakurt (23) eingewechselt und erzielte zwei Punkte.
Ituma wurde als Tochter nigerianischer Eltern in Mailand geboren, galt in Italien als eines der größten und aussichtsreichsten Talente auf ihrer Position. Ihr großes Vorbild war die Starspielerin Paola Egonu (24), die Nationalspielerin ihres Landes ist, mit dem Team 2022 Platz drei bei der WM in den Niederlanden belegte und in dieser Saison bei Vaikifbank Istanbul spielt.
Der Verein selbst meldete sich am Donnerstagmittag auf Instagram zu Wort. "Igor Volleyball gibt mit tiefer Trauer und Betroffenheit den vorzeitigen Tod der italienischen Volleyballspielerin Julia Ituma bekannt. Die Tragödie ereignete sich in den frühen Morgenstunden des Tages und die Dynamik des Vorfalls wird von der türkischen Polizei untersucht. Igor Volley möchte sein Beileid und seine Anteilnahme an der Trauer von Julias Familie und Angehörigen zum Ausdruck bringen. Der Verein und alle seine Mitglieder, die von diesem Verlust betroffen sind, werden sich bis zum Abschluss der Ermittlungen in respektvollem Stillschweigen über die Angelegenheit hüllen."
Sicher stehen alle Spielerinnen und Verantwortlichen, für die am heutigen Donnerstag die Rückreise nach Italien auf dem Programm gestanden hätte, unter Schock.
Der italienische Frauenklub Imoco Volley Conegliano kondolierte auf Instagram: "Imoco Volleyball ist schockiert über den Tod von Julia Ituma und möchte dem Verein Igor Volley Novara, der Familie der jungen Sportlerin und all ihren Angehörigen sein tiefstes Beileid aussprechen. Der Verein, die Mitarbeiter und die Athleten schließen sich der Trauer der Volleyballwelt über Julias frühen Tod an."
Noch ist unklar, ob die Mannschaft am heutigen Donnerstag zurückreist und das erste Viertelfinalspiel der Play-offs am Sonntag um 20.30 Uhr bei Reale Mutua Fenera Chieri tatsächlich bestreiten wird.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über mögliche Suizide. Da es sich hier um eine Person des öffentlichen Lebens handelt, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
Originalversion: 13. April, 11.57 Uhr, aktualisiert am 13. April, 12.26 Uhr.
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