Rio de Janeiro - Das ist eine riesige Sensation, die Deutschlands Volleyball-Männer ganz nah an das ersehnte Olympia-Ticket für Paris 2024 bringt. Die DVV-Auswahl hat in der Nacht zu Mittwoch bei der Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele für einen Coup gegen Gastgeber Brasilien gesorgt.

Die Auswahl vom polnischen Trainer Michal Winiarski (40) setzte sich in Rio de Janeiro ganz knapp mit 3:1 (21:25, 25:19, 25:19, 28:26) gegen den haushohen Favoriten durch.

Als Außenangreifer Moritz Reichert (28) im dramatischen vierten Satz beim vierten Matchball ein Ass servierte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Zwar wiesen die Brasilianer noch eine Video-Challenge an, doch die bestätigte: Der Ball war auf dem Boden!

Die Spieler schrien, jubelten und sprangen durch die Halle. Doch der Garant des Erfolges, Georg Grozer (38), drückte nach dem dritten Erfolg im dritten Spiel bei diesem Qualifikationsturnier gleich auf die Bremse: "Gänsehaut noch immer, ich kann das gar nicht glauben, was wir heute gemacht haben. Trotzdem darf man noch nicht so feiern", machte er klar.

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Der Diagonalangreifer ragt bei diesem Turnier aus dem Team heraus, steuerte 27 Punkte zum Sieg bei. Erst kurz vor der EM, bei der das Team schon im Achtelfinale an den Niederlanden gescheitert war, gab "Hammer Schorch", wie er genannt wird, sein Comeback in der Auswahl nach rund zweijähriger Pause.

Grozer hatte sich im Juni 2021 nach der erst im Finale in Berlin gegen Frankreich verpassten Olympia-Quali für Tokio zurückgezogen.

Nun ist er wieder da und führt sein Team von Sieg zu Sieg. Nach dem Spiel gegen Brasilien wollte er erstmal in die "Eistonne" und "mal sehen, wie ich morgen mit dem alten Körper aufstehe, wie viel Saft da noch da ist".

Denn schon am heutigen Mittwoch (18.30 Uhr deutscher Zeit) muss das Team gegen Italien ran. "Es wird ein harter Brocken, weil wir so früh spielen", sagt Grozer.

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Doch für den Traum von Olympia beißt er die Zähne zusammen. Mit den Erfolgen gegen den Iran, Kuba und Brasilien hat die deutsche Auswahl schon drei Siege gesammelt.

Neben der Partie gegen Italien stehen noch die Spiele gegen Tschechien, Katar und die Ukraine an, bei denen die Deutschen favorisiert sind. Die besten beiden Teams der Quali lösen das Ticket für Paris. Nach dem Erfolg gegen Brasilien ist das durchaus machbar für die DVV-Auswahl.

Allerdings müssen sie auch einen Rückschlag hinnehmen, denn Stammzuspieler und Kapitän Lukas Kampa (36) kann nicht mehr auflaufen, eine Wadenverletzung bremst ihn aus. Für ihn wurde Jan Zimmermann (30) nach Brasilien eingeflogen, schon gegen Italien steht der Passverteiler, der in der kommenden Saison für Galatasaray Istanbul ans Netzt geht, im Aufgebot.